Neuer Eigentümer für den Radebeuler Arznei-Pionier
Radebeul - Gerettet! Das wohl traditionsreichste sächsische Chemieunternehmen hat einen neuen Eigentümer und muss damit vorerst nicht mehr um sein Bestehen bangen: Arevipharma aus Radebeul ist jetzt in südkoreanischer Hand.

Wenn beim Weltkonzern Bayer heute jemand die Zeit zurückdrehen könnte, würde er die Uhr wahrscheinlich auf 1897 stellen.
Damals meldete ein pharmachemischer Betrieb namens Heyden im fernen Radebeul die Rechte für Acetylsalicylsäure an. Unter dem Namen Acetylin kam es auf den Markt.
Dass die Rechte an der Acetylsalicylsäure schon vergeben waren, fiel Bayer erst zwei Jahre später auf. Bei der Anmeldung ihres Markennamens Aspirin!
Bayer gibt es noch immer. Aber auch die Radebeuler. Unter dem Namen Arevipharma sind sie jetzt im Besitz neuer Eigentümer aus Südkorea.
Dem vorangegangen waren bange Monate und Jahre. Zuletzt drohte 2020 das Aus. Da gehörte die Firma den Gebrüdern Strüngmann (Hexal, ab 2005 Novartis), die das Werk in Radebeul 2003 erworben hatten.




Auch 2003 stand die Zukunft des Betriebs in den Sternen. Bis dahin gehörten die Radebeuler seit 1991 Asta Medica (Degussa). Zu DDR-Zeiten war das Unternehmen Bestandteil des VEB Arzneimittelwerkes Dresden.
Titelfoto: Eric Münch