Alle reden von Atomausstieg - nur er nicht: Ein Kernkraftwerk für die Lausitz?

Dresden - Auch das noch: Die AfD-Fraktion fordert ein "Wiedereinstiegsprogramm Kernenergie". Dafür soll die sächsische Staatsregierung eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines neuen Kernkraftwerks in Auftrag geben.

Jan Zwerg (57, AfD).
Jan Zwerg (57, AfD).  © DPA/Robert Michael

"Ein neues Kernkraftwerk ist die große Zukunftschance für die Lausitz: Es würde für 100 Jahre gut bezahlte Arbeitsplätze bringen", sagt der energiepolitische Sprecher der Fraktion, Jan Zwerg (57).

Wieso ausgerechnet die Lausitz? Die biete sich an, "weil wir dort bereits durch die Kohletradition die nötige Infrastruktur haben", so Zwerg, der selbst aus Cottbus stammt.

Und eine Grußadresse an Sachsens MP Michael Kretschmer (47, CDU) hat er auch: Der solle konkrete Schritte für die Kernenergie einleiten, "statt nur mit leeren Versprechungen unterwegs zu sein".

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Tatsächlich ist der Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland aktuell nicht möglich. Dann müssen eben die Paragrafen 1, 7 und 9 des Atomgesetzes angepasst werden, pariert die AfD.

Wenig Sinn attestiert der Sächsische Städte- und Gemeindetag (SSG) dem Antrag. "Angesichts des auf Bundesebene längst beschlossenen Atomausstieges ist diese Initiative absolut aussichtslos", so SSG-Geschäftsführer Mischa Woitscheck (56).

So ein Kraftwerk soll möglichst bald in der Lausitz stehen, wenn es nach der AfD geht.
So ein Kraftwerk soll möglichst bald in der Lausitz stehen, wenn es nach der AfD geht.  © dpa/Friso Gentsch

Der einbringenden Fraktion würde es um das Reden im Landtag gehen und nicht um einen echten Lösungsansatz. Auf die Gegenreden darf man gespannt sein.

Titelfoto: dpa/Robert Michael/Friso Gentsch

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