Baum-Fail: Wie Dresdens große Pflanz-Offensive verkümmert

Dresden - Sie verbessern die Luftqualität, bieten kühlen Schatten und sehen einfach schön aus: Straßenbäume sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken.

Wie hier an der St. Petersburger Straße stehen in Dresden derzeit etwa 55.000 Straßenbäume.
Wie hier an der St. Petersburger Straße stehen in Dresden derzeit etwa 55.000 Straßenbäume.  © Eric Münch

Der Stadtrat hat sich deshalb mehrfach für eine Erhöhung der Zahl an Straßenbäumen ausgesprochen. Doch die Verwaltung kommt nicht voran.

Ahorn, Platanen, Linden: Derzeit stehen in Dresden 55.151 Bäume an Kreuzungen, Alleen oder Seitenstraßen. Im Straßenbaumkonzept 2009 hatte die Stadtverwaltung sogar mal ein Potenzial von 77.000 Straßenbäumen ausgemacht.

Nun ergab jedoch eine Anfrage der SPD-Stadtratsfraktion, dass seit dem Jahr 2017 819 Bäume mehr gefällt, als neu gepflanzt wurden. Allein im vergangenen Jahr gab es 688 Fällungen, während nur 624 Neupflanzungen hinzukamen.

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Der Stadtrat stellte im Haushalt für 2023 in Summe 4,53 Millionen Euro zur Verfügung. Doch die Kohle kommt nicht an den Baum.

Gerade im Sommer sind Straßenbäume auch von Fußgängern und Radfahrern gern gesehene Schattenspender.
Gerade im Sommer sind Straßenbäume auch von Fußgängern und Radfahrern gern gesehene Schattenspender.  © Holm Helis

Neubepflanzungen sind wegen der Wasserknappheit schwierig

Stadtrat Stefan Engel (30, SPD) ärgert sich über liegengelassene Millionen.
Stadtrat Stefan Engel (30, SPD) ärgert sich über liegengelassene Millionen.  © Thomas Türpe

Mehr als 1,7 Millionen Euro blieben bislang ungenutzt. Stadtrat Stefan Engel (30, SPD), umweltpolitischer Sprecher: "Dresden braucht mehr Straßenbäume. Aber die müssen auch wirklich auf die Straße. Aufgetürmte Millionenbeiträge auf dem städtischen Konto nutzen niemandem."

Von der Stadtverwaltung hieß es, dass die zahlreichen Fällungen der vergangenen Jahre auf die Schäden der Dürreperioden zurückgehen. Die Wasserknappheit ist dabei auch eine Herausforderung für die Neubepflanzungen.

Die Haushaltsreste sind demnach Verzögerungen geschuldet, die durch Bauvorhaben, Leitungsumlegungen oder hohen Planungsaufwand entstehen.

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Schon in der Vergangenheit unterlag die Zahl der Straßenbäume Schwankungen. Zählten die Stadtförster im Jahre 1928 noch rund 60.000 Großgewächse mit 85 Arten, standen zur Wendezeit 1990 nur noch 28.200 Exemplare und 40 Arten ihren Baum.

Bis 2008 erholte sich der Bestand dann auf rund 48.500 Exemplare.

Titelfoto: Eric Münch

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