Die OB-Kandidaten im Kreuzverhör: Wie soll Wohnen in Dresden bezahlbar bleiben?
Dresden - Nur noch wenige Tage, dann wählen die Dresdner ihren neuen Oberbürgermeister. Doch auch wenn überall in der Stadt Wahlplakate hängen, verraten sie nur wenig über die Pläne der Kandidaten. Das wollen wir ändern! Im Rahmen der Serie 6x6 haben wir die sechs aussichtsreichsten Kandidaten um ihre Meinung zu sechs wichtigen Themen gebeten.
Heute: Wie soll Wohnen in Dresden bezahlbar bleiben?

Dirk Hilbert (50, "Unabhängige Bürger für Dresden")
In den kommenden Jahren wird Dresden unter meiner Führung als Oberbürgermeister wieder zu einem relevanten Player beim Thema Wohnen. 10.000 neue Wohneinheiten werden dafür bis 2036 gebaut bzw. – wie von mir jetzt vorgeschlagen – rund 3000 Wohnungen von der Vonovia erworben. Für mehr bezahlbaren Wohnraum arbeite ich zudem aktiv mit allen Akteuren im städtischen Wohnungsbau zusammen.
Albrecht Pallas (42, SPD)
Konkret durch die Bündelung aller Kräfte für bezahlbares Wohnen: Durch die erfolgreiche Verschränkung von Politik im Bund, im Land und vor Ort können wir dafür sorgen, dass die Wohn- und Mietkosten dauerhaft bezahlbar bleiben. Als Oberbürgermeister werde ich eine Strategie für neue Bauflächen vorlegen: Bei jedem größeren Quartier, das in unserer Stadt entstehen wird, werde ich konsequent gemeinwohlorientierte Unternehmen wie die WiD oder die Dresdner Wohnungsgenossenschaften einbinden.
Eva Jähnigen (56, Grüne)
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit als Oberbürgermeisterin wird eine aktive Liegenschafts- und Wohnungspolitik sein. Die vom Freistaat beschlossene Mietpreisbremse setze ich in Dresden konsequent um und gehe entschieden gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum vor. Den sozialen Wohnungsbau in Dresden treibe ich über Baulandentwicklung voran, schaffe Möglichkeiten für Baugemeinschaften und barrierefreies Wohnen und baue ein neues kommunales Wohnvermögen bei der WiD auf.
Das sagen die anderen OB-Kandidaten

André Schollbach (43, Linke)
Steigende Mieten sind ein großes Problem für viele Menschen. Die Preistreiberei der Immobilienkonzerne muss endlich gestoppt werden. Deshalb werde ich das Thema Wohnen zur Chefsache machen, den sozialen Wohnungsbau vorantreiben und die Privatisierung kommunaler Grundstücke beenden.
Maximilian Krah (45, AfD)
Ich möchte, dass die Wohneigentumsquote in den nächsten Jahren deutlich steigt. Dies soll durch die gezielte Vergabe von Wohnbauflächen für selbstgenutztes Wohneigentum und durch neue Wohnbauflächen erreicht werden. Mit Programmen, wie der vergünstigten Vergabe von Wohnbauflächen an Einheimische und einem städtischen Bürgschaftsprogramm über die Sparkasse, sollen sich auch Familien mit mittleren Einkommen Wohneigentum leisten können.
Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten)
Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft muss mehr Eigenmittel erhalten, um ihre Bautätigkeit zu beschleunigen. Investoren müssen wieder 30-prozentige Sozialbauquote erfüllen. Städtische Grundstücke sollten an gemeinwohlorientierte Baugemeinschaften und Miethaussyndikate in Erbpacht zur Verfügung gestellt werden.
Am morgigen Mittwoch folgt Teil drei unserer Serie 6x6, dann mit der Frage: Wie wollen Sie ÖPNV und Radfahren attraktiver machen?
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa