Dresden hat ein Klo-Problem: 18 Toiletten droht das Aus!
Dresden - Öffentliche Toiletten haben gemeinhin einen schlechten Ruf. Doch wenn die Blase drückt, ist man froh, wenn eine in der Nähe ist.

In Dresden gestaltet sich die Suche aber mitunter schwierig. Und Ende des Jahres könnte sie noch schwieriger werden. Denn dann droht 18 Standorten wegen auslaufender Verträge das Aus.
Davon betroffen sind unter anderem die Toiletten auf dem Albertplatz, dem Pirnaischen Platz und der Prager Straße.
Um zu verhindern, dass der Natur an anderer Stelle freien Lauf gelassen wird, fordert die CDU im Stadtrat vom Oberbürgermeister ein Toilettenkonzept.
"Das Netz aus öffentlichen oder öffentlich zugänglichen Toiletten hat große Lücken", sagt Mario Schmidt (46, CDU).
Für den Wasaplatz sei der Bedarf beispielsweise seit Jahren bekannt, doch eine Lösung gebe es bislang nicht.
"Wenn zum Jahresende weitere 18 Standorte wegfallen, ist zusätzlicher akuter Handlungsbedarf gegeben. Denn niemand kann wollen, dass dringende menschliche Bedürfnisse in Park- und Grünanlagen erledigt werden."


Öffentlich nutzbare Toiletten sollen über die Dresden-App per Standortsuche abrufbar gemacht werden

Der Antrag sieht vor, dass das Rathaus bis Ende September eine Bestands- und Bedarfsanalyse erarbeitet und bis Jahresende ein Konzept vorlegt, wie Standorte erhalten und wo Lücken geschlossen werden können.
Dabei sollen auch die Stadtbezirks- und Ortschaftsräte, DVB sowie verschiedene Verbände und Gästeführer eingebunden werden, so Schmidt.
Damit das nächste stille Örtchen auch schnell gefunden werden kann, sollen die Standorte immer aktuell im Themenstadtplan eingepflegt und über die Dresden-App per Standortsuche abrufbar gemacht werden.
Nach Rathausangaben gibt es derzeit zehn öffentliche Toiletten der Stadt (eine weitere ist im Bau), 21 Toiletten in städtischen Gebäuden, 37 private, öffentlich nutzbare Toiletten und die 18 Toiletten, deren Verträge auslaufen.
Von letzteren seien laut Analysen zwölf notwendig und sollen ausgeschrieben werden. "Diese Standorte werden aktuell baurechtlich, städtebaulich sowie denkmalschutzrechtlich geprüft", so das Amt.
Titelfoto: Steffen Füssel