Nach Mega-Blackout in Dresden: DREWAG legt im Stadtrat neue Fakten offen
Dresden - Am 13. September fiel in Dresden für eine Stunde nahezu überall der Strom aus. 300.000 Haushalte auch im Umland waren vom "Blackout" betroffen. Aufzüge blieben stecken, Maschine stoppten, Straßenbahnen fuhren nicht mehr. Am gestrigen Donnerstag war der Mega-Ausfall auf Antrag der Freien Wähler Thema im Stadtrat. Die DREWAG lieferte dabei neue Fakten.
Demnach hat der metallbeschichtete Ballon im Umspannwerk Dresden-Süd satte 2,25 Meter Abstand zwischen zwei Doppelsammelschienen überbrückt.
Laut der Chefin der SachsenNetze, Kathrin Kadner, muss der Ballon mit Schnur dabei mindestens 1,8 Meter lang gewesen sein. "Der Ballon war mit Warnhinweisen versehen, dass er nicht draußen hätte genutzt werden dürfen."
Momentan würde weltweit nach Dresden geschaut: "International gelten die gleichen Standards. Ein solcher Vorfall galt als höchst unwahrscheinlich."
Aktuell liefen Pläne, die "Anlage weiter zu härten". Ein Verursacher wurde noch nicht gefunden, die Polizei äußert sich nicht zu den "laufenden Ermittlungen".
Im Rat wurde gestern vor allem diskutiert, welche Rolle die Energiewende am Blackout hat. Robert Malorny (42, FDP): "Wir brauchen keine Schaufensteranträge zum Thema mehr Ökostrom. Energiepolitik wird nicht am Freitag auf der Straße gemacht."
Martin Schulte-Wissermann (50, Dissidenten): "Der Blackout ist geschehen, weil die Verteilung des Stromes nicht geklappt hat, die Versorgung war nicht gestört. Mehr Atomkraft und Kohle hätten keinen Unterschied gemacht."
Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (54, CDU): "Der Blackout war ein überfälliger Denkanstoß, es gilt Routinen zu schärfen. Wie beschäftigen wir in einer digitalen Verwaltung Mitarbeiter, wenn der Strom ausfällt? Welche Aufgaben müssen zwingend erledigt werden?"
Titelfoto: Montage: dpa/Sebastian Kahnert, Eric Münch