Neues Leben für alte Elektrogeräte: Pilotprojekt soll Umwelt und Verbrauchern nützen

Dresden - Vieles, was auf Dresdens Wertstoffhöfen landet, ist eigentlich zu gut für die Tonne. Das gilt besonders für Elektrogeräte. Bei denen war es bisher egal, ob sie kaputt oder noch voll funktionstüchtig sind, sie landeten im Müll-Container. Mit einem Modellprojekt will das Rathaus Waschmaschine, Unterhaltungselektronik und Co. nun ein zweites Leben schenken.

Bislang landen Haushaltsgeräte im Müll, egal ob sie wirklich kaputt sind oder nicht.
Bislang landen Haushaltsgeräte im Müll, egal ob sie wirklich kaputt sind oder nicht.  © Norbert Neumann

"Wer Dingen ein zweites Leben schenkt, leistet einen echten Beitrag zur Abfallvermeidung und schont wertvolle Ressourcen", sagt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (56, Grüne).

Ab Juni können deshalb auf den Wertstoffhöfen in Kaditz und der Friedrichstadt ausrangierte Gegenstände und Elektro-Geräte abgegeben werden, die dann geprüft, aufbereitet und über die Lebenshilfe oder das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden (SUFW) gegen ein geringes Entgelt an Bedürftige verkauft werden.

Ganz neu ist die Idee nicht. So hat es in den Jahren 2019/20 bereits erste Versuche gegeben, so etwas neben dem normalen Betrieb der Wertstoffhöfe umzusetzen.

Erst sieben Unterstände getauscht: Wann kommen Dresdens neue Wartehäuschen?
Dresden Politik Erst sieben Unterstände getauscht: Wann kommen Dresdens neue Wartehäuschen?

"Das ist aber nicht so gelungen, wie wir uns das versprochen haben", sagt Frank Siebert (61), Geschäftsführer der Stadtreinigung Dresden GmbH (SRD).

Bevor gebrauchte Elektrogeräte im Sozialkaufhaus für kleines Geld an Bedürftige abgegeben werden, werden sie in der Elektrowerkstatt von Olaf Göhler (53) überprüft.
Bevor gebrauchte Elektrogeräte im Sozialkaufhaus für kleines Geld an Bedürftige abgegeben werden, werden sie in der Elektrowerkstatt von Olaf Göhler (53) überprüft.  © Norbert Neumann
Es ist auch möglich, die Spenden so wie diese Dresdnerin direkt abzugeben.
Es ist auch möglich, die Spenden so wie diese Dresdnerin direkt abzugeben.  © Norbert Neumann

Großteil des Geldes kommt vom Freistaat

Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (56, Grüne) und SRD-Chef Frank Siebert (61) haben am Mittwoch das Modellprojekt vorgestellt.
Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (56, Grüne) und SRD-Chef Frank Siebert (61) haben am Mittwoch das Modellprojekt vorgestellt.  © Norbert Neumann

Nun sei er aber "sehr hoffnungsvoll", dass das Projekt gelingt. Denn nun kümmern sich vier Mitarbeiter um die Annahme und Bewertung der abgegebenen Gegenstände.

Die haben damit durchaus Erfahrung. So kümmert sich die Lebenshilfe beispielsweise seit elf Jahren um den ausgesonderten Elektroschrott aus dem Rathaus.

"Bisher bringen wir nur 1,5 Prozent der abgegebenen Menge wieder in den Verkehr. Unser Ziel ist nun, diesen Anteil deutlich zu erhöhen", sagt Lebenshilfe-Bereichsleiter Dirk Schäfer (49).

Dresden macht Weg frei: Klimabeirat für die Stadt beschlossen
Dresden Politik Dresden macht Weg frei: Klimabeirat für die Stadt beschlossen

Das Pilotprojekt, das am 1. Juni startet und bis Herbst 2023 läuft, kostet insgesamt knapp 115.000 Euro. Der Großteil des Geldes kommt vom Freistaat.

Weitere Informationen unter: dresden.de/gebrauchtabergut.

Titelfoto: Norbert Neumann

Mehr zum Thema Dresden Politik: