Hilbert gegen Jähnigen: Showdown im Stadtrat!

Dresden - Im Rathaus werden die Karten neu gemischt. Am Donnerstag soll der Stadtrat über die Besetzung von fünf Bürgermeister-Posten entscheiden. Eine, die um ihren Job zittern muss, ist Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (56, Grüne).

Eva Jähnigen (56, Grüne) kämpft um eine absolute Mehrheit im Stadtrat. Sie will weitere sieben Jahre Umweltbürgermeisterin bleiben.
Eva Jähnigen (56, Grüne) kämpft um eine absolute Mehrheit im Stadtrat. Sie will weitere sieben Jahre Umweltbürgermeisterin bleiben.  © Eric Münch

Die Herausforderin von Dirk Hilbert (50, FDP) bei der OB-Wahl im Juli hat der siegreiche OB bereits während des Wahlkampfs schwer angegriffen. Sein Vorwurf: Eva Jähnigen habe in ihrem Amt versagt.

Schützenhilfe bekommt der OB dabei von den Freien Wählern - und natürlich auch von seinem Parteifreund Holger Zastrow (53, FDP): "Aus unserer Sicht sollte die Umweltbürgermeisterin dafür sorgen, dass das städtische Leben und die Wirtschaft in einem umwelt- und klimagerechten Rahmen stattfinden können."

Diese Erwartung habe Eva Jähnigen nicht erfüllt. Deren Parteikollegin Christiane Filius-Jehne (66, Grüne) hält dagegen: "Ich habe vom OB in all den sieben Jahren kein einziges Wort gehört, dass er zu ihrer Arbeit Gesprächsbedarf angemeldet habe", so die Grünen-Fraktions-Chefin.

Das Tischtuch ist zerrissen: OB Dirk Hilbert (50, FDP) will seine bisherige Umweltbürgermeisterin nicht mehr haben.
Das Tischtuch ist zerrissen: OB Dirk Hilbert (50, FDP) will seine bisherige Umweltbürgermeisterin nicht mehr haben.  © Steffen Füssel

"Dissidenten" machen Wahl so spannend

Donnerstag wählt der Stadtrat fünf Beigeordnete ins Rathaus.
Donnerstag wählt der Stadtrat fünf Beigeordnete ins Rathaus.  © Symbolbild/Eric Münch

Jähnigen kann bei Kandidatur denn auch mit einer deutlichen Mehrheit der Stadträte rechnen. SPD-Fraktions-Chefin Dana Frohwieser (45): "Wir haben mit CDU, Grünen und Linken bereits vor zwei Jahren eine Vereinbarung getroffen, wonach die Grünen für das Umweltressort das Vorschlagsrecht haben."

Daran wollen sich auch die Sozialdemokraten und die Linken halten. Selbst die CDU, die bei der OB-Wahl noch auf Hilbert gesetzt hatte, wird laut ihrem Fraktions-Chef Peter Krüger ebenfalls zu ihrem Wort stehen.

Allerdings: Alle vier Fraktionen haben zusammen nur 44 Stimmen - benötigt wird aber eine 2/3-Mehrheit im Stadtrat, das sind 46 Stimmen. Aber da gibt's ja noch die "Dissidenten"-Fraktion mit ihren vier Stadträten. Sollten die geschlossen für Jähnigen stimmen, wäre ihre Wahl gesichert.

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Allerdings: Zwei der "Dissidenten" sind abtrünnige Grüne, die im Streit geschieden sind. Ob die bei der Wahl über ihren Schatten springen werden, muss sich noch zeigen. Auch die anderen beiden "Dissidenten" wollen sich noch nicht in die Karten sehen lassen. Jeder für sich will sich am Donnerstag entscheiden.

44 Stimmen und vier Unbekannte - es bleibt spannend für Eva Jähnigen.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch/Steffen Füssel

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