Schwulen-Mord in Dresden: Wo bleibt das Mahnmal?
Dresden - Am Wochenende tötete ein Islamist in Oslo aus Schwulenhass zwei Menschen. Das weckt in Dresden schlimme Erinnerungen an den ebenfalls schwulenfeindlichen Anschlag eines Islamisten im Oktober 2020 mit einem Todesopfer. Vor Ort erinnert daran allerdings nichts mehr.
Dabei ist die Schaffung eines "Erinnerungsorts an die Opfer homophob und transphob motivierter Gewalt" längst beschlossen.
Bereits im September 2021 beauftragte der Stadtrat das Rathaus damit, in Abstimmung mit Akteuren der queeren Community einen Vorschlag zur Gestaltung zu erarbeiten und das Ergebnis bis Ende März vorzulegen.
Passiert ist außer einer ergebnislosen Video-Konferenz jedoch nichts. Sehr zum Ärger der FDP, auf deren Initiative der Stadtratsbeschluss zurückgeht.
"Was ist so schwer daran, sich abzustimmen und einen Entwurf für einen Erinnerungsort vorzulegen", fragt Robert Malorny (42, FDP).
"Oslo zeigt, dass es sich um ein allgegenwärtiges Thema handelt, mit dem wir uns gesellschaftspolitisch auseinandersetzen müssen."
Titelfoto: Eric Münch