Dresden - Jeden Tag erreichen Hunderte Geflüchtete aus der Ukraine Dresden. Viele von ihnen verbringen die erste Nacht in einer der derzeit zwölf Turnhallen, die als Notunterkünfte umfunktioniert wurden. Das wirkt sich nicht nur auf den Schulsport aus, sondern auch auf etwa 80 Dresdner Sportvereine.

Dazu gehört auch der Volleyball Club Dresden, der normalerweise in der Sporthalle Bürgerwiese trainiert, die vor zweieinhalb Wochen als erste für die Unterbringung genutzt wurde.

Nun hat sich der Vereinsvorstand mit einem Brief unter anderem an OB Dirk Hilbert (50, FDP) gewandt. Denn der Verlust der Halle und der Trainingsmöglichkeiten sei für den Verein eine "Katastrophe", sagt der Leiter Jugendleistungszentrum Stefan Benderoth (54).

"Von Leistungssport kann keine Rede mehr sein. So wird eine der erfolgreichsten Mannschaftssportarten der Stadt im männlichen Bereich auf Dauer kaputtgemacht."

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Immerhin spielen die Männer in der 2. Bundesliga und damit in der gleichen Klasse wie Eislöwen, Titans und Dynamo, bei denen eine solche Sperrung "ein anderes Echo ausgelöst" hätte.

Am härtesten trifft es laut Verein die U16, die sich mit Fitnessübungen im Stadtpark Bürgerwiese auf die Sachsenmeisterschaft vorbereiten musste.

"Hier kann man nichts richtig mir dem Ball machen. Das wirft den Verein und uns Landeskader erheblich zurück, weil die anderen ja alle trainieren können", sagt Jugendspieler Ben Hustig (14).

Die Kritik richte sich dabei nicht gegen die Hilfe für die Flüchtlinge, betont Vorstand Gunnar Klehm (55). So habe man die gut 1000 Euro Einnahmen des letzten Heimspiels gespendet und würde sich "auch an der Integration von ukrainischen Geflüchteten beteiligen, aber dazu haben wir derzeit gar keine Möglichkeiten."

Kritisiert wird, dass dem Verein keine adäquaten Trainingsmöglichkeiten angeboten werden.

Im Rathaus sei man sich der Belastung für Schulen und Vereine bewusst, sagte Stadtsprecher Kai Schulz (47).

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Der OB habe mit dem Stadtsportbund verabredet, dass es eine sportfachliche Bewertung der derzeit belegten Hallen gebe. Die Hallen, die am dringendsten gebraucht werden, sollen demnach als erste wieder freigegeben werden.

"Die Sperrung der Sporthallen erfolgte innerhalb weniger Stunden. So kurzfristig konnte kein Ersatz erfolgen", erklärte Schulz.