Wie die OB-Kandidaten Dresden für Fachkräfte attraktiver machen wollen
Dresden - Am Sonntag wählen die Dresdner einen neuen Oberbürgermeister. Doch wofür stehen die Kandidaten eigentlich? Wir haben für Euch nachgehakt und sechs der Kandidaten ordentlich gelöchert.
Heute: Wie wollen Sie Dresden für Fachkräfte aus dem In- und Ausland attraktiver machen?

Dirk Hilbert (50, "Unabhängige Bürger für Dresden")
"Dresden ist schon heute ein sehr attraktiver Standort. Wir machen uns hier oftmals kleiner, als wir es tatsächlich sind. Aber natürlich wollen wir noch mehr Führungskräfte und Gäste in unsere wunderschöne Stadt locken, weil dies für viele verschiedene Bereiche positive Auswirkungen hätte. Als künftiger Oberbürgermeister werde ich deshalb die Imagearbeit für Dresden konsequent weiter vorantreiben und dabei unter anderem mit der Fachkräfteallianz zusammenwirken sowie die Willkommenskultur in der Stadtverwaltung stärken."
Albrecht Pallas (42, SPD)
"Neben einer aktiven Wohnungsmarktpolitik für bezahlbaren Wohnraum, mehr kulturellen und sozialen Freiräumen, müssen wir verhindern, dass Menschen aus Dresden weggehen, weil ihnen die Stimmung in der Stadt auf den Magen schlägt, oder schlimmer: konkret Ablehnung oder gar Gewalt entgegenschlägt. Andere kommen erst gar nicht nach Dresden, weil sie den Eindruck haben, dass andere Städte spannender und attraktiver sind. Junge Menschen müssen die Frage, ob Dresden für sie Heimat sein kann, mit 'Ja' beantworten."
Eva Jähnigen (56, Grüne)
"Damit künftig noch mehr Fachkräfte nach Dresden kommen oder in Dresden bleiben, brauchen wir nicht nur einen attraktiven Wirtschaftsstandort, sondern auch eine Stadt, in der alle Menschen gut und gerne leben. Als Oberbürgermeisterin werde ich deshalb eine klare Haltung gegen die rassistische, rechtsextreme Bedrohung unseres Gemeinwesens einnehmen und für ein weltoffenes Dresden eintreten. Die Verwaltung soll hierbei mit gutem Beispiel vorangehen und auf Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt in der Personalentwicklung achten."
Das sagen die Kandidaten Schollbach, Krah und Schulte-Wissermann

André Schollbach (43, Linke)
"Mit einem 'Programm für mehr Lebensqualität' will ich Dresden liebenswerter und attraktiver machen. Als besonderen Impuls möchte ich die Bundesgartenschau nach Dresden holen und so die Attraktivität unserer Stadt nachhaltig erhöhen. Rechten Umtrieben werde ich als Oberbürgermeister konsequent entgegentreten."
Maximilian Krah (45, AfD)
"Wir haben in Dresden weniger ein Problem damit, Fachkräfte zu gewinnen, wir haben vor allem ein Problem damit, Fachkräfte zu halten. Eine Stadt, die Fachkräften keine Möglichkeit bietet, hier Wurzeln schlagen zu können, eine Familie zu gründen und hier Heimat zu finden, verliert diese Fachkräfte spätestens bei der Familiengründung wieder. Um Dresden dauerhaft attraktiv zu halten, müssen mehr Möglichkeiten zur Schaffung von Wohneigentum für junge Familien geschaffen werden."
Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten)
"Wir brauchen eine attraktive Stadt gefüllt mit Leben. Hierzu sind u. a. die Kreativwirtschaft und die Freie Szene zu fördern."
Am morgigen Samstag löchern wir die Kandidaten ein letztes Mal, und zwar mit folgender Frage: Wann gibt's in allen Schule schnelles Internet und Computer?
Titelfoto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa (Symbolfoto)