Rathaus legt Nacktbader wegen mieser Wasserqualität trocken
Dresden - Schlechte Nachrichten für Dresdner Nacktbader: Die Stadt legt das Luftbad Dölzschen ab Dienstag trocken. Die Hitze der letzten Tage war zu viel für das alte Becken.

Das Dölzschener Freibad ist eines der schönsten der Stadt: perfekte Lage über der Stadt, ein wunderschönes altes Betonbecken.
Ganz bewusst hat die Stadt daraus ein FKK-Bad gemacht, anders wären die Besuchermassen nicht zu bändigen.
Eine Umwälzanlage für das Wasser aus der Talsperre Klingenberg fehlt jedoch.
Das Bad wird mehrfach täglich von Hand gechlort. Aktuell reicht das nicht mehr aus.
"Aufgrund der andauernden Hitzeperiode wird das Wasserbecken von behördlicher Seite gesperrt. Die gesetzlich festgelegten Parameter für die Wasserqualität konnten nicht mehr eingehalten werden", so eine Sprecherin von Bäderchef Matthias Waurick (57).
Um das Luftbad in dieser Saison wieder öffnen zu können, hätte ein Komplettwasseraustausch (1500 Kubikmeter) durchgeführt werden müssen.


Dieser und die dann folgenden Prüfungen würden fast zwei Wochen dauern. Der Sommer wäre inzwischen wohl vorbei.
Das Areal des Luftbades kann jedoch weiterhin, jetzt sogar kostenlos, genutzt werden. Der Wasserspielplatz für Kinder bleibt in Betrieb.
Erfrischt werden kann sich unter den Duschen. Die Sanitäranlagen stehen zur Verfügung. Bisher besuchten 9 700 Gäste das Bad.
Die coronabedingte Obergrenze von 651 Besuchern wurde lediglich an einem Tag knapp erreicht. Das "Luftbad Dölzschen" gibt es übrigens seit 1870 - zuerst tatsächlich als reines Luftbad ohne Wasser. Schwimmbecken folgten im Mai 1911.
Titelfoto: Dresdner Bäder GmbH / Steffen Füssel