Sächsisches Gastgewerbe hofft auf viele Gäste zu Ostern
Dresden - Das sächsische Gastgewerbe will nach zwei mageren Pandemie-Jahren zu Ostern wieder in eine bessere Saison starten.

Die Stimmung sei "voller Hoffnung", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Sachsen, Axel Klein, bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. "Es läuft langsam wieder an." Selbst Familienfeiern würden wieder mehr gebucht. Die Unternehmen profitierten zudem davon, dass der Inlandstourismus weiter hoch im Kurs stehe.
In der Oberlausitz, die für ihre jahrhundertealten Osterbräuche bekannt ist, hofft die Tourismuswirtschaft wieder auf mehr Zulauf als in den vergangenen Jahren.
Die Stadt Bautzen in der Oberlausitz und die umliegenden Dörfer mit ihren typischen sorbischen Gasthöfen bereiteten sich auf einen Touristen-"Ansturm" vor, sagte die Sprecherin der Marketing-Gesellschaft Niederschlesien-Oberlausitz, Caroline Schneider. "Es finden alle Veranstaltungen wie geplant statt."
Die Erwartungen an den Saisonbeginn seien hoch. "Alle rechnen damit und brauchen ihn auch." Das sei in Gesprächen mit den touristischen Akteuren zu spüren.
Höhepunkt des Festes ist das traditionelle Osterreiten am Ostersonntag. In neun Prozessionen tragen etwa 1600 mit Gehrock und Zylinder festlich gekleidete Osterreiter auf aufwendig geschmückten Pferden singend und betend die Osterbotschaft in die Nachbargemeinden. Sie führen Kirchenfahnen mit. Das Spektakel wird alljährlich von Tausenden Zuschauern vom Straßenrand aus verfolgt.
Zu den weiteren sorbischen Osterbräuchen zählen das Osterblasen am Karsamstag sowie das traditionelle Eierschieben am Ostersonntag an dem Protschenberg.
Trend zum Inlandstourismus setzt sich fort

Der Trend zum Inlandstourismus setze sich fort, sagte Schneider. "Beim Ausland gibt es noch eine gewisse Unsicherheit, was das Reisen im eigenen Land einfacher macht." Zudem sei für viele nachhaltiges Reisen, der Verzicht auf Flugreisen und lange Autofahrten wichtiger geworden.
Nachdem der Corona-Infektionsschutz gelockert wurde und die Sonne wieder scheine, ist laut dem Sprecher der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH, Andreas Schmidt, in der Leipziger Region ein "Anfrage-Boom" zu spüren. "Wir erhalten aktuell viele Anfrage zu Reisen nach Leipzig und in die Region".
Das betreffe sowohl die Osterfeiertage aber auch die Wochen danach. Gebucht würden vor allem familienfreundliche Reisepakete etwa mit Besuchen im Zoo oder im Vergnügungspark Belantis.
Für das Reisen und die Erholung im Inland im dritten Pandemie-Jahr spreche, dass die Reiseentscheidungen kurzfristig getroffen werden könnten.
Bei Fernreisen bestehe die Gefahr, dass man diese möglicherweise wegen einer Virusinfektion oder einer Quarantäne nicht antreten könne.
Für Christi Himmelfahrt und Pfingsten werden die Plätze knapp

Die Nachfrage sei aktuell noch verhalten, ziehe aber langsam an, sagte die Chefin der Dresden Marketing GmbH, Corinne Miseer. "Viele Gäste werden sicher die Chance nutzen wollen, die noch bis zum 1. Mai laufende Gerhard-Richter-Jubiläumsausstellung im Albertinum zu sehen."
Aktuell liege die Zimmerauslastung im April in Dresden bei 31 Prozent und im Elbland bei 14 Prozent. "Die Gäste sind in diesem Jahr sehr zurückhaltend mit längerfristigen Buchungen."
Laut einer Hotellerie-Befragung kämen die Anfragen derzeit außerordentlich kurzfristig, zum Teil sogar erst am Tag der geplanten Anreise.
Inlandsreisen seien im Deutschlandtourismus aktuell am stärksten nachgefragt, aber weniger stark als in den vergangenen zwei Jahren, sagte Miseer. Wenn sich das Ausland wieder öffne, nehme auch die Fernreiselust vor allem innerhalb Europas wieder zu.
Das Frühjahr sei im Erzgebirge immer besonders gefragt. Für Ostern gibt es aber laut Tourismusverband noch in jeder Preislage Unterkünfte. Doch vor allem für Christi Himmelfahrt und Pfingsten werden schon jetzt die Plätze knapp.
Die in der Sächsischen Schweiz schon für Ostern eingehenden Buchungen ließen auf sehr gute Nachfrage für das gesamte Jahr 2022 hoffen, sagte Geschäftsführer des Tourismusverbandes, Tino Richter. "Die Buchungen für das Frühjahr laufen auf Hochtouren. Wir registrieren aber auch jetzt schon eine starke Nachfrage für den Sommer."
Gefragt seien vor allem Komplettangebote für Mehrtages-Wanderungen auf dem Malerweg.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa