Senckenberg Museum in Görlitz setzt auf virtuelle Milben und Regenwürmer
Görlitz - Wie wird in Zukunft Museum gemacht? Das Senckenberg Museum in Görlitz setzt Maßstäbe und wird dafür mit Fördermitteln vom Bund belohnt. Mithilfe des Geldes erwachen in digitalen, künstlichen Welten (Virtual Reality - VR) Milben und Regenwürmer zum Leben.

"Unser Projekt museum4punkt0 wird dieses Jahr wieder gefördert", berichtet Senckenberg-Institutsdirektor Prof. Dr. Willi Xylander (65) erfreut.
Das Görlitzer Naturkundemuseum gehört zu einem Verbund von 16 Kultureinrichtungen aus ganz Deutschland (die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden sind auch dabei), die 2021 zehn Millionen Euro erhalten, um digitale Anwendungsmöglichkeiten sowie Prototypen für Museen zu entwickeln und anderen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen.
Xylander: "Wir erhalten einen sechsstelligen Betrag für unsere Arbeit."
Das erste digitale Format made by Senckenberg Görlitz heißt "Abenteuer Bodenleben". Es ist bereits ein "Exportschlager": Dank VR-Technik tauchen Menschen in die Tierwelt unter unseren Füßen ein.
"Fachleute wie Laien sind verzückt, wenn sie Auge in Auge mit Tausendfüßlern, Asseln und Springschwänzen die Bodenschichten erkunden", so der Direktor.


Im Entstehen ist eine detailgetreue Animation über die historische Entwicklung im Neißetal. Sie wird Geschichte aus der Vogelperspektive erzählen. "Neißeflug durch zwei Jahrtausende" heißt der Titel des 3-D-Films. Willi Xylander voll Vorfreude: "Sobald der komplette Film fertig ist, machen wir ihn für Besucher erlebbar."
Titelfoto: Montage: .hapto/Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz, picture alliance/dpa