Sinnestour auf dem Friedhof: Hören, Riechen, Schmecken bei den Toten

Dresden - So einen Rundgang für die Sinne gab es noch nie!

Einen Rundgang für die Sinne könnt Ihr auf dem Johannisfriedhof erleben.
Einen Rundgang für die Sinne könnt Ihr auf dem Johannisfriedhof erleben.  © Petra Hornig

Auf einer außergewöhnlichen Tour werden Gäste verführt, zum genussvollen Riechen, Schmecken und Hören eingeladen. Allerdings nicht im edlen Restaurant mit musikalischer Begleitung. Sondern zwischen den Gräbern auf dem Johannisfriedhof in Dresden.

Es klingt makaber, hat aber einen ernsten Hintergrund. "Viele Menschen gehen nur auf den Friedhof, wenn sie müssen. Dabei ist es ein wunderschöner Ort mit reicher Geschichte und auch viel Natur", sagt Martin Kaden (57) vom Freundeskreis Trinitatis- und Johannisfriedhof.

Und weiter: "Wir wollen die Leute sensibilisieren und den Friedhof interessant machen."

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Die Idee: "An den Gräbern von sieben herausragenden Unternehmern werden deren Lebensgeschichten erzählt und Produkte gezeigt, die uns Dresdnern Genuss in vielen Varianten beschert haben. Einige Artikel werden noch heute hergestellt", sagt Verwaltungsleiterin Beatrice Teichmann (46). "Wahrer Genuss ist unsterblich."

So können Gäste am Grab von Heinrich Vogel (1844 bis 1911) von dessen berühmtester Erfindung naschen, dem Tell-Apfel aus Schokolade. Worcester-Sauce mit Toast wird am Grab von Carl Schmieder (1879 bis 1945) verköstigt.

An der Ruhestätte von Georg Anton Jasmatzi (1846 bis 1922) können Besucher Tabak riechen.

Eines der berühmtesten Gräber ist das von Karl August Lingner (1861-1916). Heike Richter (56) zeigt sein Odol-Mundwasser, das es bis heute zu kaufen gibt.
Eines der berühmtesten Gräber ist das von Karl August Lingner (1861-1916). Heike Richter (56) zeigt sein Odol-Mundwasser, das es bis heute zu kaufen gibt.  © Petra Hornig
Leckereien am Grab: Verwaltungsleiterin Beatrice Teichmann (46) mit dem Tell-Apfel aus Schokolade an der Ruhestätte seines Erfinders Heinrich Vogel (1844-1911).
Leckereien am Grab: Verwaltungsleiterin Beatrice Teichmann (46) mit dem Tell-Apfel aus Schokolade an der Ruhestätte seines Erfinders Heinrich Vogel (1844-1911).  © Petra Hornig
Schmecken lassen: Martin Kaden (57) vom Freundeskreis Trinitatis- und Johannisfriedhof am Grab von Carl Schmieder (1879-1945), wo zur Führung Worcester-Sauce mit Toast probiert werden kann.
Schmecken lassen: Martin Kaden (57) vom Freundeskreis Trinitatis- und Johannisfriedhof am Grab von Carl Schmieder (1879-1945), wo zur Führung Worcester-Sauce mit Toast probiert werden kann.  © Petra Hornig

Weitere Tour-Angebote

Im Tour-Angebot sind auch eine Weißweinprobe, Live-Musik vom E-Piano, und natürlich darf auch das Odol-Mundwasser Karl August Lingners (1861 bis 1916) nicht fehlen. Mit Unterstützung des Stadtbezirksamtes Blasewitz wurden sieben großformatige Plakate gestaltet, auf denen die Unternehmer zu sehen sind.

Die ersten beiden Touren (je 90 Minuten) finden am 19. Juni (Sonntag) um 14 und 14.40 Uhr statt. Die Teilnahme kostet pro Person 15 Euro. Anmeldung bitte via E-Mail: Genuss-Freundeskreis@web.de

Titelfoto: Montage: Petra Hornig (3)

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