SKD wollen Schadensersatz wegen geklauter Juwelen

Dresden - Noch spielen die geklauten Juwelen aus dem Grünen Gewölbe eine Hauptrolle als Beweisstücke im Prozess gegen den Remmo-Clan in Dresden.

Sobald die Schmuckstücke wieder freigegeben werden, sollen sie wieder ausgestellt werden.
Sobald die Schmuckstücke wieder freigegeben werden, sollen sie wieder ausgestellt werden.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Doch Marion Ackermann (57), Chefin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, plant schon weiter: Sobald die wieder aufgetauchten Klunker aus Augusts Schatzkammer verfügbar sind, sollen die Beutestücke der Juwelenräuber wieder ausgestellt werden.

Die Schäden an den Stücken sind doch beträchtlich. Die Bandbreite reicht von mechanischen Beschädigungen bis hin zu eingedrungener Feuchtigkeit.

Trotzdem sind sich die SKD sicher, dass sich das alles nahezu vollständig restaurieren lässt. Dazu werden die Kunstsammlungen eine Expertenkommission einberufen

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Generaldirektorin Ackermann: "Wir freuen uns, dass wir dem Publikum schon bald Gelegenheit dazu bieten können, die zurückerlangten Schmuckstücke selbst wieder in Augenschein zu nehmen und ihre Rückkehr mit uns zu feiern.

Trotzdem bleibt der Schatz weiter unvollständig: Nach wie vor fehlen das Brillantkollier der Königin Amalie Auguste (1824), die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste (1782), die Epaulette mit dem Sächsischen Weißen (zwischen 1782 und 1789) sowie einzelne Kleinteile.

Marion Ackermann (57) möchte dem Publikum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden schon bald wieder die Möglichkeit geben, die zurückerlangten Schmuckstücke zu bewundern.
Marion Ackermann (57) möchte dem Publikum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden schon bald wieder die Möglichkeit geben, die zurückerlangten Schmuckstücke zu bewundern.  © Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Schadenssumme der Schätze wird zwischen 22 und 26 Millionen Euro geschätzt - genauer Betrag steht noch aus

Diese Schmuckstücke wurden bei dem Coup gestohlen. Ein Großteil der Schätze ist wieder zurück - wurde aber erheblich beschädigt.
Diese Schmuckstücke wurden bei dem Coup gestohlen. Ein Großteil der Schätze ist wieder zurück - wurde aber erheblich beschädigt.  © Bildmontage: Jürgen Karpinski/Grünes Gewölbe/Polizeidirektion Dresden/dpa

Aufgrund der Beschädigungen fordern die Kunstsammlungen Schadensersatz.

"Die genaue Schadenshöhe wird derzeit aufgrund der im Dezember zurückgeführten Schmuckstücke noch festgestellt", sagte SKD-Sprecher Holger Liebs am Donnerstag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Der Freistaat Sachsen habe dazu einen sogenannten Adhäsionsantrag gestellt und es sei absehbar, dass "zivilrechtliche Ansprüche gegen die Angeklagten erfolgreich geltend gemacht werden können."

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SKD-Restauratorin Eve Begov bezifferte bei den bisher zurückgekehrten Schmuckstücken die Schadenssumme zwischen 22 und 26 Millionen Euro. Eine genaue Zahl werde sich aber erst im Zuge der Restaurierung ergeben. Alleine der Aufwand dafür beträgt laut ihren Angaben rund 126.000 Euro.

Insgesamt erbeuteten der Remmo-Clan Schmuck aus rund 4300 Diamanten und Brillanten mit einem Versicherungswert von 113 Millionen Euro. Ein Teil der Beute wurde im Zuge eines Deals mit der Staatsanwaltschaft kurz vor Weihnachten wieder zurückgegeben.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

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