So wollen die Grünen das Fernsehturm-Projekt retten
Dresden - Soll der Fernsehturm für mindestens 26 Millionen Euro saniert werden? Knapp sieben Millionen davon müsste Dresden bezahlen. Oder ist das Bauwerk reif fürs Museum? Die Grünen im Stadtrat wollen erreichen, dass der Turm ausschließlich für gebuchte museale Führungen öffnet. Am Donnerstag wird sich dazu erstmals der Rat positionieren.

Die Zustimmung für eine Wiedereröffnung des Fernsehturms in einer "großen Lösung", also mit ausgebauten Straßen, Extra-Bussen und 40.000 Euro teurem Werbekonzept, schwindet.
Die SPD sieht große Hürden, die CDU ist gespalten, die Grünen sind dagegen. Dennoch fällt die Entscheidung zur Turm-Zukunft bald.
Am Donnerstag wird erstmals im Bauausschuss beraten, im Januar wird der Stadtrat das Verkehrskonzept beschließen - oder ablehnen.
Weil ohne Verkehrskonzept die Wiedereröffnung nicht möglich ist, wird somit das Schicksal des Turmes besiegelt werden.




Fernsehturm-Projekt: Grünen haben Antrag gestellt

"Es hat keinen Sinn, weiter einem Luftschloss hinterherzujagen. Mit einer sanften Öffnung könnte man den Anwohnern die befürchtete Angst vor einem Verkehrs-Chaos nehmen", sagt Thomas Löser (48), Bau-Experte der Grünen im Rat.
Die von ihm ins Spiel gebrachte "kleine" Variante ließe zumindest Raum für geführte Turm-Touren für etwa 50 bis 100 Gäste pro Tag. Den entsprechenden Antrag haben die Grünen jetzt gestellt.
Würde der eine Mehrheit finden, müsste die Stadt die Kosten einer notwendigen "baulichen Ertüchtigung" ermitteln und prüfen, ob auch dafür Fördermittel möglich sind.
Löser: "Ich will keine Konfrontation. Aber wenn klar wird, dass die Komplettsanierung keine Mehrheit findet, dann könnten wir diesen kleineren Plan vorantreiben und eine Möglichkeit der Besichtigung dieses wunderbaren Bauwerkes der Ostmoderne ermöglichen."
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel/Ove Landgraf