Hitze sorgt für verklumpten Platz: Dresdner Fußballer haben Kunstrasen-Problem
Dresden - Dass Fußballern manchmal das Pech an den Füßen klebt, ist normal. Bei den Kickern des Post SV Dresden ist es jedoch der Kunstrasenplatz, der tatsächlich an den Sohlen hängen bleibt. Denn die Hitze hat das Kunststoffgranulat verklumpen lassen und macht den Platz damit unbespielbar.
"Das Granulat setzt sich an den Schuhen fest und man hat keine Haftung mehr. Zwei Spieler sind deswegen schon umgeknickt", sagt der Sportliche Leiter Fußball, Martin Buchholz (32).
Deshalb musste der Platz gesperrt werden. Weil auf dem benachbarten Tartanplatz seit 2019 ebenfalls nicht gespielt werden kann, müssen die Mannschaften zum Trainieren und für Punktspiele über die ganze Stadt verteilt werden.
Doch freie Zeiten sind Mangelware. Im Verein befürchtet man nun, dass dadurch die positive Entwicklung der vergangenen Jahre gefährdet wird. Binnen drei Jahren gelang es nämlich, die Mitgliederzahl sowohl im Jugend- als auch im Erwachsenenbereich nahezu zu verdoppeln, wie Jugendleiter Denis Kruppa (46) erzählt.
Wenn nun der heimische Platz für längere Zeit nicht mehr genutzt werden kann, könnten die Fußballer zu anderen Vereinen abwandern. Deshalb muss schnellstens eine Lösung her.
Doch dazu muss erst einmal die Ursache für die Verklumpung in der Sommerhitze ermittelt und eine Lösung zur Sanierung gefunden werden.
Fußballer des Post SV Dresden haben eine Spendenaktion gestartet
Dafür wurde bereits ein Gutachterbüro engagiert, wie der Eigenbetrieb Sportstätten auf TAG24-Anfrage mitteilte. Denn die Post-Fußballer sind mit ihrem Problem nicht allein.
Der Platz des FV Blau-Weiß Zschachwitz musste ebenfalls wegen verklumpten Granulats gesperrt werden. Rathaus-Recherchen haben ergeben, dass es in anderen Städten Deutschlands drei vergleichbare Fälle gibt.
"Mit den Betreibern steht der Eigenbetrieb Sportstätten bereits im Erfahrungsaustausch. Demnach könnte gegebenenfalls der Austausch des Füllmaterials eine Lösung sein", heißt es aus dem Rathaus.
Das könne aber erst in der kühleren Jahreszeit erfolgen, da die Maschinen beim Entfernen des Füllmaterials sonst verkleben würden.
Ein Austausch des Granulats würde schätzungsweise zwischen 50.000 und 75.000 Euro kosten. Zu viel für den Verein, um es allein zu finanzieren. Um ihren Teil beizutragen, haben die Fußballer eine >> Spendenaktion gestartet, bei der bis zum gestrigen Montag bereits über 6000 Euro zusammengekommen sind.
Sollten die Kosten nicht komplett von der Stadt übernommen werden, will Torsten Nitzsche (47, Freie Wähler) im Stadtbezirksbeirat Cotta eine Drittel-Finanzierung beantragen, bei der Eigenbetrieb, Stadtbezirk und Verein sich die Kosten teilen.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel (2)