Surfen und Rollerfahren: Jungk tankte auf Bali Kraft!
Dresden - Die Saison war hart, die Ergebnisse frustrierend - gerade bei der WM in St. Moritz. Statt wie erträumt Weltmeister wurde Axel Jungk (32) nur 18. und der Wahl-Dresdner hatte nur noch eins im Kopf: Urlaub!
"Um ehrlich zu sein, habe ich bereits vorm Saisonstart gedacht: Ich arbeite jetzt auf den Urlaub hin", gestand der Skeletoni. "Die Jahre davor waren sehr anstrengend."
Stand in der Saison 2021/22 alles im Fokus der Olympischen Spiele, bei denen er am Ende Silber gewann. Danach schwitzte Jungk bei der Bundespolizei in der Ausbildung zum Kommissar, um anschließend direkt in die Saison 2022/23 zu starten. "Ich war richtig ausgelaugt."
Also hieß es vor wenigen Wochen: ab in den Flieger. Zusammen mit Nationalmannschaftskollegen Felix Keisinger (25) ging's nach Bali. "Südostasien finde ich gut, am liebsten würde ich da jedes Jahr hin", berichtet Jungk. Der allerdings an den Traumstränden nicht auf der faulen Haut lag, um die Akkus aufzufüllen.
"Die 19 Tage waren super aktiv", berichtet der Sachse. "Ich habe versucht, sehr viel zu surfen. Ich bin aber untalentiert. Habe viel Wasser geschluckt, viele Bretter abbekommen und einmal hat mir die Finne den Ellenbogen aufgeschlitzt."
Trotzdem habe es viel Spaß gemacht, weil die Jungs meistens abends rausgepaddelt sind - beim Sonnenuntergang. "Und wenn die Wellen nicht so groß waren, haben wir gequatscht und ein Bierchen getrunken."
"Die vergangene Saison hat keinen Spaß gemacht"
Tagsüber erkundeten die Skeletoni die indonesische Insel. "Wir waren nie länger als drei Tage an einem Ort und da haben wir mit Rollern die Gegend unsicher gemacht."
Gegessen wurde in den "größten Kaschemmen. Da gab's für einen Euro leckere Menüs." Hauptsächlich ernährten sie sich von Nasi und Bami Goreng. "Nach zwei Wochen hatten wir mal Lust auf westliche Küche und gönnten uns einen Burger. Prompt rumorte es im Magen", lacht Jungk.
Wieder zurück daheim bei den Brüdern im sächsischen Hohndorf genoss er die Zeit bei der Familie. "Ich habe mir gesagt, das könnte ich das ganze Jahr haben", gesteht der Gesamtweltcup-Fünfte.
"Die vergangene Saison hat keinen Spaß gemacht. Wenn's noch mal so wird, ist es vielleicht meine letzte." Doch soweit ist es nicht.
Axel ist wieder ins Training eingestiegen, will sich den Spaß zurückholen, die Leistung deutlich steigern und bis zu den Olympischen Spielen in Mailand 2026 durchziehen.
Titelfoto: Bildmontage: Lutz Hentschel, privat