Stolperstein erinnert an Victor Klemperer

Dresden - 35 Stolpersteine zum Gedenken an von den Nazis verfolgte Menschen wurden gestern in Dresden an den einstigen Wohnadressen der Opfer verlegt.

Victor Klemperer (1876-1943)
Victor Klemperer (1876-1943)  © Archiv

Je einen erhielten Victor Klemperer (1876-1943) und seine Frau Sophie (1888-1976) vor ihrer letzten Adresse an der Tiergartenstraße 66. Ihre Villa steht heute nicht mehr. Bei der Verlegung gestern war sein Enkel, der ebenfalls Victor Klemperer (76) heißt, zugegen.

Der langjährige Direktor der Dresdner Bank (seit 1914) wurde wegen seiner jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten nach ihrem Machtantritt denunziert und im Juni 1934 zwangsweise pensioniert.

Klemperer verließ Deutschland: 1938 flüchtete er mit seiner Ehefrau nach Südrhodesien. Die Dresdner Bank wurde übrigens danach zur Hausbank der SS.

Dresden: Bundeskanzler Olaf Scholz heute in Dresden zu Besuch
Dresden Bundeskanzler Olaf Scholz heute in Dresden zu Besuch

Die Stolpersteine sind ein bundesweites Projekt des Künstlers Gunter Demnig (74), der sie seit 1992 verlegt. Erst seit 2009 gibt es die mit Messing überzogenen Gedenkquader auch in Dresden.

Enkel Victor von Klemperer (76) reiste zur Stolperstein-Verlegung an.
Enkel Victor von Klemperer (76) reiste zur Stolperstein-Verlegung an.  © Petra Hornig

Die Stadtverwaltung wollte nicht nur eine Verwaltungsgebühr erheben, sondern den Paten auch die Haftung für die Verkehrssicherheit übertragen. Mittlerweile sind über 300 Stolpersteine in der Landeshauptstadt verlegt worden.

Titelfoto: Archiv, Petra Hornig

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