Tesla-Chef Elon Musk jagt Dresdner Satelliten ins All

Dresden - Wenn in den nächsten Tagen die SpaceX Falcon-9 Rakete von Tesla-Chef Elon Musk (49) von Cape Canaveral aus in den Himmel steigt, wird man auch in Sachsen gebannt nach Florida schauen.

Am Freitag konnte die Rakete noch nicht starten. Vielleicht ist es heute so weit.
Am Freitag konnte die Rakete noch nicht starten. Vielleicht ist es heute so weit.  © imago images/UPI Photo

Mit an Bord ist nämlich ein Satellit des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden mit dem Namen SOMP2b. Es ist der mittlerweile dritte aus Dresden, der ins All geschossen wird.

Gebaut haben ihn mehr als 30 Studenten. "Sie brauchen etwas, woran sie lernen können. Schließlich haben sie ja keine Rakete hier", sagt Forschungsleiter Tino Schmiel (44).

Es geht aber nicht nur ums Bauen, sondern auch um die Experimente, die im All durchgeführt werden sollen.

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Mit dem gerade einmal 20 mal 10 mal 10 Zentimeter großen Satelliten sollen unter anderem neue Nanomaterialien unter den extremen Bedingungen des Weltraumes untersucht und Systeme zur Umwandlung der Sonnenwärme in elektrischen Strom getestet werden.

Satellit verglüht in ein bis fünf Jahren in der Erdatmosphäre

Tino Schmiel (44, l.) vom Institut für Luft- und Raumfahrttechnik und Georg Langer überwachen alles an der Bodenstation.
Tino Schmiel (44, l.) vom Institut für Luft- und Raumfahrttechnik und Georg Langer überwachen alles an der Bodenstation.  © TU Dresden

Dazu wird SOMP2b in 500 Kilometern Höhe ausgeworfen. Das ist etwas höher, als die Raumstation ISS fliegt. In seiner Bahn um die Erde wird er dann immer zur ungefähr gleichen Tageszeit die Bodenstation der TU überfliegen und Messdaten senden.

Die Erkenntnisse sollen in neue Anwendungen fließen. "Wir entwickeln neuartige Schutzfolien gegen elektromagnetische Strahlung in Kraftfahrzeugen oder der Medizintechnik", erklärt Schmiel.

Nach getaner Arbeit wird der Satellit dann in ein bis fünf Jahren in der Erdatmosphäre verglühen, wie es bereits einer seiner beiden Vorgänger getan hat. "So entsteht kein Weltraumschrott."

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Was es genau kostet, den Satelliten ins All zu schießen, verrät er nicht. Allerdings sei das nicht so teuer. Weil es ein sehr kleiner Satellit ist, fliege er quasi als Auswuchtmasse mit. Schließlich wiegt SOMP2b nur etwas weniger als zwei Kilo, und die Rakete kann bis zu 23 Tonnen Nutzlast transportieren.

In 500 Kilometern Höhe soll der Dresdner Satellit ausgeworfen werden.
In 500 Kilometern Höhe soll der Dresdner Satellit ausgeworfen werden.  © Exolaunch GmbH
Elon Musk (49) ist nicht nur Chef des Elektroautobauers Tesla, sondern auch von SpaceX.
Elon Musk (49) ist nicht nur Chef des Elektroautobauers Tesla, sondern auch von SpaceX.  © picture alliance/dpa

Die Auftragsvergabe für den Transport des Dresdner Satelliten ins All unterscheidet sich dabei laut Schmiel nicht von anderen Projekten, die mit öffentlichem Geld bezahlt werden. "Wir haben bei verschiedenen Anbietern angefragt und SpaceX hatte das preiswerteste Angebot."

Titelfoto: picture alliance/dpa, imago images/UPI Photo

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