Tonnenweise Beton in Gorbitz zertrümmert! Wo steckt die Zeitkapsel vom "Grünen Heinrich"?
Dresden - 1981 erfolgte an der späteren "Wohngebietsgaststätte Grüner Heinrich" die Grundsteinlegung für den "Komplexstandort Dresden Gorbitz". Das Plattenviertel wuchs vom Grünen Heinrich aus. Jetzt haben Bagger das einstige Herz von Gorbitz platt gemacht – nicht ohne dabei zeitgleich nach der verborgenen Zeitkapsel zu suchen.

Mit großem Tamtam feierte Dresden am 21. August 1981 Grundsteinlegung für das Gorbitzer Neubaugebiet.
Fotos und auch ein Video belegen, dass dabei eine Zeitkapsel in den Boden kam. Sicher für die Nachwelt verstaut, werden darin zum Beispiel Zeitungen, Münzen aber auch Fotos und Glücksbringer aufbewahrt.
"Auf der Aufnahme ist zu sehen, dass sofort eine Betonplatte auf die Kapsel kam", so Gorbitz-Chronist Mathias Körner (43).
Seit klar war, dass der Grüne Heinrich abgerissen wird, kämpft Körner um den Erhalt möglichst vieler Erinnerungsstücke.
Einen Verbündeten bei der Suche nach der Zeitkapsel hatte er in Bauunternehmer Volker Hartlepp (50): "Herr Körner hat uns exakt beschrieben, wo die Zeitkapsel liegen muss. Für mich ist es selbstverständlich, dass wir dann darauf achtgeben."




Bisher fehlt von der Zeitkapsel jede Spur
Seit August hat Hartlepps Team den Grünen Heinrich in knapp 5000 Tonnen Beton zertrümmert – die Zeitkapsel war bisher nicht dabei.
Besonders sorgfältig wurde daher nun in der letzten möglichen Ecke gebaggert. Doch auch dort blieb die Suche gestern erfolglos: "Hier ist die Wand zu Ende, hier ist die Gründung des Gebäudes, hier müsste die Kapsel liegen", sagt Volker Harlepp in der Baustelle.
Jetzt bleibt eine letzte Hoffnung: Noch auf der Baustelle wird der Beton in kleinste Stücke zerbrochen, die Kapsel müsste dann spätestens auffallen.
"Oder die Gründungsdokumente des Grünen Heinrichs bleiben leider ein Mysterium", sagt Gorbitz-Kenner Mathias Körner.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel (2)