Villa in Dresden besetzt: Aktivisten verkünden Forderungen - Freistaat stellt Ultimatum
Dresden - Endet die Hausbesetzung am Dienstagabend? Bereits am Montagnachmittag hatte die Gruppe "Leerstandsbewohner*innen" eine alte Villa in der Jägerstraße besetzt.
Konnte am Montag der Eigentümer nicht herausgefunden werden, steht nun fest, dass sie dem Freistaat Sachsen gehört. Der wiederum will die Gruppe dort raushaben.
Seit November 2008 steht die Villa neben der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) bereits leer, seit Anfang der Woche hat sich das geändert
"Es befinden sich zehn Menschen im Haus", sagte eine Sprecherin der Gruppe am Mittag. "Zwischenzeitlich hatten wir Kontakt zum Eigentümer, der Immobilienverwaltung des Freistaats."
Diese gab den Besetzern bis 18 Uhr Zeit das Haus zu verlassen. "Wir können so etwas nicht dulden", so Alwin-Rainer Zipfl (46), Sprecher des Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). "Am Vormittag waren wir vor Ort und haben den Dialog gesucht."
Dabei hatten die Besetzer drei Forderungen: Sie wollen mit dem SIB über ein Nutzungskonzept verhandeln, ohne Personalienaufnahme durch die Polizei aus dem Haus und vom SIB die Zusicherung, dass auch drei Monate nach Auszug kein Strafantrag kommt.
"Ansonsten werden wir das Gebäude nicht verlassen", so ein Mitglied der Gruppe.
"Das haben wir zur Kenntnis genommen", so der SIB-Sprecher zu den Forderungen. Die "Leerstandsbewohner*innen" wollen mit der Besetzung gegen Leerstand, steigende Mieten protestieren und wollen Wohnraum für Menschen in Notlagen schaffen.
Das SIB hat noch keine konkreten Pläne für die Villa, die zur Liegenschaft der LUA gehört: "Über die zukünftige Nutzung ist noch nicht entschieden", so der Sprecher.
Titelfoto: Ove Landgraf