Dresden - Nanu, was macht denn Sachsen-Ministerin Barbara Klepsch (56, CDU) in der Backstube? Hier lernt derzeit die ugandische Austauschschülerin Rebecca Biira (29) das traditionelle Konditorhandwerk im Familienunternehmen Wippler.

Ziemlich blöd: Die beiden Frauen konnten sich nicht mal richtig unterhalten! Denn die Tourismusministerin spricht ganz schlecht Englisch. Konditoreichefin Kathrin Wippler (44) musste Frau Klepsch zur Seite springen und dolmetschte.

Auf politsicherem Deutsch lobte die Ministerin wiederum das Austauschprojekt als "wunderbares Beispiel für Fachkräfteförderung". Aber: Rebecca ist gar keine Fachkraft für den deutschen Arbeitsmarkt!

Die gelernte Köchin ist nur für insgesamt fünf Wochen im Land, danach ist ihr Austausch beendet. Es blieb völlig unklar, was der Auftritt eigentlich sollte, lenkte er doch nur vom sonst hoch interessanten Unternehmen ab.

Dresden Hunderte auf Dresdens Straßen unterwegs: Linke Demonstranten solidarisieren sich mit Lina E.

Denn Rebecca ist über das Deutsch-Afrikanische Jugendwerk da, das sich um Wohnung, Visa und Taschengeld (350 Euro) kümmert.

Die Organisation macht sich vor allem für den internationalen Austausch unter Jugendlichen stark, achtet dabei auf die 17 von der UN gesteckten Ziele zur nachhaltigen Entwicklung.

Die lauten zum Beispiel "kein Hunger" oder "keine Armut" - sächsische Tourismusförderung sucht man da allerdings vergebens.