Weniger Kriminalität in Sachsen: Corona macht Verbrechern die Arbeit schwer!
Dresden - Weniger Wohnungseinbrüche, weniger Kfz-Diebstahl, weniger Körperverletzungen: Corona macht "den üblichen Verdächtigen" die Arbeit schwer.

Das zeigen die neuesten Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung in Sachsen. Stattdessen verlagern Kriminelle ihre Aktivitäten zunehmend ins Internet. Aber die Polizei registrierte auch mehr Delikte im Zusammenhang mit Kinderpornografie.
"Sachsen bleibt ein sicheres Bundesland", sagte Innenminister Roland Wöller (51, CDU) am Dienstag bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik. Danach gingen die Straftaten im Jahresvergleich um knapp zehn Prozent zurück. Parallel dazu konnte die Polizei knapp 60 Prozent aller Fälle aufklären. Das ist die höchste Aufklärungsquote seit zehn Jahren.
Die Zahlen tragen auch den Stempel der Corona-Pandemie. Logisch, wenn die Menschen im Home-Office sind oder Ausgangsbeschränkungen gelten, verringern sich die Chancen für kriminelle Elemente.
Trotzdem: Auch 2020 gab es die Pandemie schon. Dennoch gab es im Jahresvergleich signifikant weniger Wohnungseinbrüche (minus 854 Fälle), vorsätzliche Körperverletzung (minus 1661) oder Ladendiebstähle (minus 2279).
Den deutlichsten Rückgang mit einem Minus von 2457 Fällen verzeichnete die Polizei bei Fahrraddiebstahl.



Höchststand bei politischer Kriminalität

Aber auch negative Entwicklungen weisen die neuesten Zahlen aus: mehr gefälschte Gesundheitszeugnisse, mehr Bedrohungen, mehr Rauschgiftdelikte. Ein Höchststand sind die 4796 Fälle politischer Kriminalität. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr.
"Zudem hat sich die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit dem Tatmittel Internet sowie Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erhöht", sagte die Präsidentin des Landeskriminalamtes, Sonja Penzel (51).
Bei Internetstraftaten gab es seit 2017 einen Anstieg von 22,2 Prozent, bei Kinderpornografie ein Plus von 127,7 Prozent.
Trotzdem: Die Gesamtzahl der Delikte sinkt nicht erst seit 2020, sondern bereits seit 2012.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe (2)