"Da ist es knockentrocken": Radler grillen trotz hoher Brandgefahr im Wald
Jena - Trotz hoher Waldbrandgefahr haben zwei Familien im Saale-Holzland-Kreis bei einer Radtour durch den Wald eine Grillschale angeworfen.

Sie brachten die Grillschale am Samstag nahe Rauda bei einer Wanderhütte in Gang, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Anwohner informierten den Bürgermeister, der die Familien zum sofortigen Löschen aufforderte. Sie seien auch von der ebenfalls alarmierten Beamten dazu aufgefordert und belehrt worden.
Die Radler hätten dem sofort und problemlos Folge geleistet. Laut den Einsatzkräften führt der Radweg auf einer ehemaligen Bahntrasse durch ein Waldgebiet. "Es ist dort knochentrocken", sagte ein Polizeisprecher.
Im Forstamtsbereich Jena/Saale-Holzland herrschte am Sonntag sehr hohe Waldbrandgefahr, dort gilt die höchste von fünf Warnstufen. Landesweit kam es nach Polizeiangaben am Samstag zu mehreren Einsätzen wegen kleinerer Wiesen- oder Heckenbrände. In Thalbürgel (Saale-Holzland-Kreis) setzte ein Jugendlicher am Samstag eine Hecke in Brand.
Nach Polizeiangaben versuchte er dann panisch, das sich schnell ausbreitende Feuer zu löschen. Dies sei nicht gelungen, so dass die Feuerwehr anrücken musste. Ihr gelang es, die Flammen auf einer zehn mal zehn Meter großen Fläche zu löschen. Es verbrannten vertrocknete Pflanzen, zwei Zaunfelder wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Zwischen Wachstedt und Küllstedt im Eichsfeld brannte am gestrigen Samstag die Böschung eines Straßengrabens. Ein Übergreifen auf ein benachbartes Getreidefeld habe verhindert werden können, teilten die Beamten mit. Die Ursache war zunächst noch unklar.
In weiten Teilen Thüringens herrscht am heutigen Sonntag die höchste Waldbrandstufe. Lediglich in Teilen des Thüringer Waldes herrscht mittlere Waldbrandgefahr.
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