"Klein und kümmerlich": Thüringer Landwirte rechnen eher mit schwacher Ernte

Erfurt - Die Ernte in Thüringen dürfte wohl insgesamt schlecht ausfallen. Bereits die Heuernte verlief nicht so, wie man es sich wohl wünschen würde.

Nach Angaben des Thüringer Bauernverbandes können auch bei der in vielen Betrieben bereits abgeschlossenen ersten Heuernte für dieses Jahr nicht die sonst üblichen Mengen eingebracht werden. (Symbolbild)
Nach Angaben des Thüringer Bauernverbandes können auch bei der in vielen Betrieben bereits abgeschlossenen ersten Heuernte für dieses Jahr nicht die sonst üblichen Mengen eingebracht werden. (Symbolbild)  © 123RF/philipus

Im Thüringer Becken beginnt Ende dieser Woche die Ernte. Doch Kälte zu Jahresbeginn sowie die Trockenheit im Frühjahr verheißen keine guten Erträge. Das teilte der Thüringer Bauernverband am Mittwoch mit.

In Nordthüringen, wo nach Angaben der Interessenvertretung der Thüringer Landwirte aufgrund der klimatischen Bedingungen im Freistaat normalerweise zuerst geerntet wird, beginnt die Ernte erst Anfang nächster Woche. Der Grund: In der Region hatte es in den vergangenen Tagen ausgiebig geregnet.

Diese Niederschläge seien in diesem Frühjahr jedoch die Ausnahme gewesen. Stattdessen hätten nahezu in ganz Thüringen Pflanzen mit einer ausgeprägten Trockenheit kämpfen müssen, hieß es.

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Den Angaben zufolge fielen von Januar bis Mai lediglich 225 Liter Regen pro Quadratmeter. Das seien rund 20 Prozent beziehungsweise 45 Liter weniger Niederschlag als im vieljährigen Durchschnitt.

Dieses Wasser habe in der für die Kornausbildung entscheidenden Wachstumsphase der Pflanzen gefehlt. Auch die niedrigen Temperaturen zu Jahresbeginn hatten den Pflanzen laut Verband bereits zugesetzt. Die Weizenbestände hätten zudem unter den beiden Hitzetagen vom Wochenende gelitten.

Bauernverband: Mais kann Wachstum noch nachholen

Wie der Thüringer Bauernverband mitteilte, sei zu erwarten, dass der Weizen in eine Notreife gegangen ist und nur "weit unterdurchschnittliche" Erträge bringen wird. (Symbolbild)
Wie der Thüringer Bauernverband mitteilte, sei zu erwarten, dass der Weizen in eine Notreife gegangen ist und nur "weit unterdurchschnittliche" Erträge bringen wird. (Symbolbild)  © 123RF/vaclavkrizek

Wie der Verband weiter mitteilte, sei zu erwarten, dass dadurch der Weizen in eine Notreife gegangen ist und nur "weit unterdurchschnittliche" Erträge bringen wird.

Besonders sichtbar seien die Auswirkungen der Trockenheit derzeit auf den Flächen, auf denen Mais angebaut wird. "Die Pflanzen sind zum Teil klein und kümmerlich; lückige Bestände zeigen auf, dass das Maiskorn nicht genügend Bodenwasser zur Verfügung hatte, um zu keimen", teilte die Interessenvertretung der Thüringer Landwirte mit. Es bedürfe "dringend" ausreichender Niederschläge. Der Mais sei noch in der Lage, das Wachstum nachzuholen.

Für die Wintergerste und den Raps würden die Niederschläge jedoch deutlich zu spät kommen.

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Auch bei der in vielen Betrieben bereits abgeschlossenen ersten Heuernte für dieses Jahr können nicht die sonst üblichen Mengen eingebracht werden, so der Bauernverband.

In den kommenden Tagen werde zunächst die Wintergerste, danach Winterraps und anschließend der Winterweizen geerntet, hieß es.

Titelfoto: 123RF/philipus

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