Mithilfe einer Petition: Nazi-Opfer-Verband will 8. Mai zum Feiertag machen

Erfurt/Berlin - Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes will erreichen, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus dauerhaft in ganz Deutschland Feiertag wird. Dafür übergab der Verband am Donnerstag eine Petition an Bundesratspräsident Bodo Ramelow (66, Linke).

Das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar wurde am 11. April 1945 befreit. Einen Monat später, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg. (Archivbild)
Das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar wurde am 11. April 1945 befreit. Einen Monat später, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Der Bundesvorsitzende des Verbandes, Florian Gutsche, sagte bei der Übergabe der Petition vor dem Thüringer Landtag in Erfurt: "Wir hoffen, dass 175.000 Unterschriften von den Mitgliedern des Bundesrates als klares Votum verstanden werden, den Tag der Befreiung zum Feiertag zu machen."

Hunderttausende Menschen unterstützten die Kampagne, die von der im vergangenen Jahr verstorbenen Holocaust-Überlebenden Esther Bejarano in Kooperation mit der Vereinigung auf den Weg gebracht wurde.

Der Verband hofft, mit seiner Petition zu erreichen, dass der 8. Mai schon im nächsten Jahr ein Feiertag ist. "2023 wollen wir den 8. Mai an einem arbeitsfreien Montag gebührend begehen und Peter Gingold, Esther Bejarano und Kameraden und Kameradinnen, die das nicht mehr erleben können, werden in unseren Gedanken dabei sein", sagte Gutsche.

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"Wir wollen am 8. Mai die Befreiung vom Faschismus feiern, aber - wie es in der Petition heißt - auch diskutieren, was getan werden muss, damit nie in Vergessenheit gerät, was geschehen ist und damit es nie wieder geschehen kann."

Von KZ-Überlebenden gegründet

Das sei unverzichtbar "in dem Land, das für das Sterben von Millionen von Menschen verantwortlich ist und in dem mit der AfD eine in Teilen faschistische Partei nach der Macht greifen will". Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes wurde 1947 von Überlebenden der deutschen Konzentrationslager gegründet und hat derzeit rund 7000 Mitglieder.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes hat Bundesratspräsident Bodo Ramelow (rechts 66, Linke) am Donnerstag die Petition überreicht.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes hat Bundesratspräsident Bodo Ramelow (rechts 66, Linke) am Donnerstag die Petition überreicht.  © Hannah Geiger/VVN-BdA/dpa

Die Holocaust-Überlebende Esther Bejarano war im Alter von 96 Jahren in ihrer Wahlheimat Hamburg gestorben.

Aktualisiert: 16.17 Uhr

Titelfoto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

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