Armut in Thüringen: Sozialverband mit "großer Sorge"

Erfurt - Beim Thüringer Sozialgipfel mit Vertretern der Landesregierung haben Wohlfahrtsverbände etliche Forderungen zur Bekämpfung von Armut formuliert.

Den Angaben zufolge fällt es inzwischen vielen Menschen in Thüringen schwer, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. (Symbolbild)
Den Angaben zufolge fällt es inzwischen vielen Menschen in Thüringen schwer, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. (Symbolbild)  © 123RF/animaflorapicsstock

So forderte der Paritätische Wohlfahrtsverband am Dienstag im Erfurter Landtag eine umfassende Landesstrategie zur Senkung des Armutsrisikos. Der Zugang zu Familienleistungen müsse für alle Familien niedrigschwellig zur Verfügung stehen.

Die Liga der freien Wohlfahrtspflege verlangte, bei Schuldner- und Verbraucherinsolvenzberatungsstellen nicht den Rotstift anzusetzen. "Menschen vor Ort muss in solch schwierigen Situationen eine verlässliche Anlaufstelle gegeben sein", hieß es.

Der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK, Paul Weidmann, erklärte: "Wir beobachten mit großer Sorge, wie schwer es mittlerweile vielen Menschen fällt, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, auch in Thüringen."

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Im Freistaat gelte jede fünfte Frau, jedes vierte Kind und jeder dritte jüngere Mensch als armutsgefährdet.

Besonders hoch sei das Armutsrisiko für Menschen mit Behinderung. Das liege unter anderem daran, dass mehr als die Hälfte der Betriebe in Thüringen lieber eine Ausgleichsabgabe zahle, als einen Bewerber mit Schwerbehinderung einzustellen.

Titelfoto: 123RF/animaflorapicsstock

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