Thüringens Gesundheitsministerin Werner will an Corona-Isolationspflicht festhalten

Erfurt - Nach Gesprächen der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister von Bund und Ländern hat Thüringens Ressortchefin Heike Werner (53, Linke) bekräftigt, im Freistaat an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte festhalten zu wollen.

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) rät von Lockerungen ab.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) rät von Lockerungen ab.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

"Das würde ich dem Kabinett auch so vorschlagen", sagte die Linke-Politikerin am Montag nach den Beratungen.

Zunehmend werde im Abwassermonitoring die relativ neue Omikron-Sublinie BQ.1.1 gefunden. Laut Werner gehe damit eine erhöhte Ansteckungsgefahr einher.

Sowohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) als auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler (61), hätten von Lockerungen der Corona-Regeln abgeraten, sagte Werner. Sie machte auch auf die Gefahr von Post Covid und Long Covid aufmerksam.

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Als Long Covid definieren die deutschen Patientenleitlinien Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der Corona-Infektion bestehen, als Unterform Post Covid dauern sie länger als zwölf Wochen an.

"Wir wissen nicht genau, was die nächsten zwei, drei oder vier Wochen kommen wird."

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (53, Linke) will an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte festhalten.
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (53, Linke) will an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte festhalten.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

"Deutschland hat eine besondere Situation, weil es in Deutschland mehr ältere Menschen gibt", sagte Werner. Insbesondere Ältere erkrankten häufig schwer an Covid-19. Sie bedauerte, dass die Länder zur Isolationspflicht keine einheitliche Linie fanden.

Mittlerweile haben Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz die Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen für positiv Getestete aufgehoben, die das RKI nach wie vor empfiehlt.

Werner machte klar, dass sie vorerst auch weiterhin für die Beibehaltung der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr ist. Man müsse die Infektionen im Blick behalten.

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"Wir wissen nicht genau, was die nächsten zwei, drei oder vier Wochen kommen wird. Daher müssen wir an dieser Stelle abwarten", sagte sie. Für Fernzüge ist die Maskenpflicht bis 7. April 2023 bundesweit gesetzlich festgeschrieben.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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