Gefährliche Körperverletzung: Erneut LGBTQ-feindliche Attacke in Frankfurt

Frankfurt am Main - Einem jungen Mann wurde mit einer Glasflasche ins Gesicht geschlagen - in der Mainmetropole Frankfurt kam es erneut zu einer brutalen Attacke mit LGBTQ-feindlichem Hintergrund.

Eine Polizeistreife war in der Nähe des Tatorts, die Beamten konnten einen 33-jährigen Mann als Tatverdächtigen identifizieren und festnehmen. (Symbolbild)
Eine Polizeistreife war in der Nähe des Tatorts, die Beamten konnten einen 33-jährigen Mann als Tatverdächtigen identifizieren und festnehmen. (Symbolbild)  © Montage: TAG24, Boris Roessler/dpa

Der Angriff ereignete sich in der Nacht zum gestrigen Montag, wie die Polizei mitteilte.

Demnach waren zwei junge Männer (19 und 20 Jahre alt) gegen 0.55 Uhr zu Fuß an der Konstablerwache in der Frankfurter City unterwegs. Hier wurden sie von einem Mann attackiert.

Der Täter soll die beiden Männer mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. "Zudem schlug er dem 19-Jährigen noch mit einer Glasflasche ins Gesicht", ergänzte ein Polizeisprecher. Beide Opfer hätten Verletzungen erlitten.

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Zum Glück wurde ein Zeuge auf den Angriff aufmerksam und informierte eine Polizeistreife in der Nähe des Tatorts.

Ein 33 Jahre alter Mann konnte daraufhin von den Beamten als Tatverdächtiger festgenommen werden. Ihm werde "gefährliche Körperverletzung" vorgeworfen.

Was auffällt: Anscheinend hatte die Attacke gegen die beiden jungen Männer einen homosexuellenfeindlichen Hintergrund: Der Angreifer soll die Opfer laut Polizei "zunächst homophob beleidigt" haben, bevor er zuschlug.

Immer wieder homophobe Gewalt in Frankfurt

Dragqueen Electra Pain nahm die jüngste homophobe Attacke in Frankfurt zum Anlass, um sich mit einem Vorschlag an die LGBTQ-Community in der Mainmetropole zu wenden.
Dragqueen Electra Pain nahm die jüngste homophobe Attacke in Frankfurt zum Anlass, um sich mit einem Vorschlag an die LGBTQ-Community in der Mainmetropole zu wenden.  © Screenshot/Instagram/electra_pain

In diesem Bereich der Frankfurter Innenstadt war es auch in der jüngeren Vergangenheit schon zu LGBTQ-feindlichen Attacken gekommen. Für großes Aufsehen sorgte etwa der Angriff auf die bekannte Dragqueen Electra Pain im März dieses Jahres - auch dieser Vorfall ereignete sich an der Konstablerwache.

Die Künstlerin, die im bürgerlichen Leben den Vornamen Daniel trägt, wandte sich am Montag mit einer Instagram-Story an ihre mehr als 32.000 Follower, in der sie die jüngste homophobe Attacke in der Frankfurter City thematisierte.

Wie die Dragqueen darin schreibt, hat sie inzwischen "echt Angst", in Frankfurt auf die Straße zu gehen. "Vielleicht sollten wir uns organisieren, damit wir abends nicht alleine unterwegs sein müssen", formulierte sie einen Vorschlag an die LGBTQ-Community in der Mainmetropole und bat um Rückmeldung: "Schreibt mir gerne Eure Ideen und Gedanken dazu."

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Ebenfalls im Frühjahr dieses Jahres kam es nicht weit von der Konstablerwache zu einer homophoben Gruppen-Schlägerei. Diese ereignete sich beim sogenannten "Regenbogenkreisel" (Kreuzung Schäfergasse/Alte Gasse/Große Friedberger Straße), um den herum mehrere Bars und Clubs liegen, die der Szene der homosexuellen und bisexuellen Menschen zugerechnet werden.

Beim Regenbogenkreisel fand am zurückliegenden Samstag auch eine Mahnwache für den beim Christopher-Street-Day in Münster tödlich verletzen 25-jährigen Malte C. statt - rund 200 Menschen versammelten sich zu der Trauer-Kundgebung in Frankfurt.

Aktualisierte Fassung: 6. September, 10 Uhr (Erstveröffentlichung: 8.47 Uhr).

Titelfoto: Montage: TAG24, Boris Roessler/dpa

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