Waffenverbot im Frankfurter Bahnhofsviertel: Ordnungsdezernat zeigt sich offen dafür
Frankfurt am Main - Das Ordnungsdezernat der Mainmetropole Frankfurt steht der Forderung der Polizei nach einer Waffenverbots-Zone im Bahnhofsviertel "grundsätzlich positiv" gegenüber.
Der Vorschlag werde geprüft, allerdings könne das nicht alleine, sondern nur in Absprache mit den anderen Parteien entschieden werden, sagte ein Sprecher von Dezernentin Annette Rinn (62, FDP) am Donnerstag.
Auch die Gewerkschaft der Polizei in Hessen bezeichnete den Vorstoß als folgerichtig und sinnvoll. "Das Frankfurter Bahnhofsviertel ist nicht nur Hotspot von Auseinandersetzungen mit Messern, sondern auch ein Raum, in welchem Gewalttaten zunehmen", erklärte die GdP.
Die Polizei spricht sich für ein Verbot von Reizstoffsprühgeräten und waffenähnlichen spitzen oder scharfkantigen Gegenständen von 21 Uhr bis 5 Uhr in einem Teil Bahnhofsviertels aus.
"Zu vorgerückter Stunde und unter Alkoholeinfluss wird häufig alles eingesetzt, was mitgeführt wird", hatte Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller (50) erklärt. Ein besonders häufiges Mittel seien Messer.
"Je früher wir also Waffen sicherstellen, desto besser, das ist unmittelbarer Opferschutz." Über ein solches Verbot müssten dann die Stadtverordneten in einer ihrer nächsten Sitzungen entscheiden.
Gesundheitsdezernent und Sozialdezernentin bringen kurzfristige Maßnahmen auf den Weg
Unterdessen haben Gesundheitsdezernent Stefan Majer (64) und Sozialdezernentin Elke Voitl (beide Grüne) einige kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Lage im Bahnhofsviertel auf den Weg gebracht.
Dazu gehören unter anderem die Ausweitung der Öffnungszeiten von Tages- und Nachtangeboten für obdachlose und drogenabhängige Menschen, mehr Streetwork, zusätzliche Hygieneangebote und mehr Notschlafbetten.
Titelfoto: Montage: Arne Dedert/dpa, Boris Roessler/dpa