Sozialprotest in Frankfurt: Plattform "Ebbe langts!" ruft zu Demo auf

Frankfurt am Main - Es gärt in Deutschland: Immer mehr Menschen demonstrieren gegen die soziale Schieflage infolge von Energie-Krise und massiven Teuerungen sowie gegen die Politik der Bundesregierung. Auch in der Mainmetropole Frankfurt hat sich nun eine zivilgesellschaftliche Plattform gebildet und ruft zum Sozialprotest auf.

Für den kommenden Freitag ist ein Sozialprotest in Frankfurt-Bockenheim geplant. (Symbolbild)
Für den kommenden Freitag ist ein Sozialprotest in Frankfurt-Bockenheim geplant. (Symbolbild)  © 123RF/aleksandrbs

Die Gruppe nennt sich "Ebbe langts!", der hessische Ausruf kann mit "Es reicht!" übersetzt werden.

Zugleich erinnert der Name auch an die überregional orientierte Protest-Kampagne "Genug ist Genug!", die sich ebenfalls erst kürzlich bildete. In ihren Tweets stellt die Frankfurter Kampagne zudem über die verwendeten Hashtags einen direkten Bezug zu der überregionalen Protest-Organisation her.

Die Frankfurter Plattform "Ebbe langts!", die bislang offenbar nur auf Twitter ein öffentliches Profil unterhält, versteht sich laut ihrer Selbstdarstellung als eine Vereinigung von "Stimmen aus der Zivilgesellschaft, von stadtpolitischen Initiativen, linken Gruppen und Einzelpersonen".

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Die Organisation tritt für direkte Entlastungen der Bürger und "Umverteilung von oben nach unten" ein.

Bereits für diese Woche ruft "Ebbe langts!" zu einem Sozialprotest in Frankfurt auf. Für den Freitag (9. September) ist demnach ab 17 Uhr eine Kundgebung bei der U-Bahn-Station Leipziger Straße im Stadtteil Bockenheim geplant. Das Motto der geplanten Demo: "Wir werden die Kosten der Krise nicht tragen!"

Eine Sprecherin der Kampagne erklärte: "Viele von uns merken bereits jetzt, dass wir deutlich weniger Geld für Essen und das alltägliche Leben zur Verfügung haben. Wie sollen wir im Winter über die Runden kommen, wenn die Lebensmittel- und Energiepreise weiter ansteigen? Wir werden nicht hinnehmen, dass die Krisenkosten auf uns abgewälzt werden. Deshalb sagen wir: Ebbe langts! Es reicht, genug ist genug!"

Wie weiter mitgeteilt wurde, würden bei der kommenden Kundgebung Angehörige des rechtsradikalen Spektrums sowie sogenannte Querdenker nicht geduldet.

Die Demo am Freitag sei erst der Anfang, ergänzte ein Sprecher und unterstrich: "Wir sorgen für einen Heißen Herbst in Frankfurt."

Linkspartei in Frankfurt unterstützt "Ebbe langts!"

Die Kampagne "Genug ist Genug!" geht auf das in Berlin ansässige linke Magazin "Jacobin" zurück. Dessen Chefredakteurin, die Publizistin Ines Schwerdtner (33), wird im Impressum der dazugehörigen Website Wirsagengenug.de genannt.

Bei "Ebbe langts!" kann bislang noch nicht genau ausgemacht werden, wer hinter der Kampagne steht. Die Selbstdarstellung deutet jedoch auf Personen aus dem politisch linken Spektrum hin. Der Kreisverband Frankfurt der Partei Die Linke gibt in einem Tweet zudem zu erkennen, dass er die Kampagne und deren Protestaufruf zumindest unterstützt.

"Hallo #Frankfurt! Seit heute ist die Plattform @Ebbelangtsffm online, und wir sind dabei", heißt es am Beginn der Twitter-Meldung, die in der Nacht zu Mittwoch veröffentlicht wurde.

Aktualisierte Fassung: 7. September, 10.45 Uhr (Erstveröffentlichung: 8.28 Uhr).

Titelfoto: 123RF/aleksandrbs

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