Bürgerschaftswahl Hamburg: AfD und FDP schaffen's beide knapp!
Hamburg - Die Hamburger haben am Sonntag die Bürgerschaft gewählt. Hier findet Ihr alles, was Ihr dazu wissen müsst.

Die gesamte Republik schaut mit Spannung auf die einzige deutsche Landtagswahl in diesem Jahr.
Mit großem Interesse wird das Rennen zwischen den regierenden Sozialdemokraten und den Grünen verfolgt.
Erstmals wollen die Grünen mit Katharina Fegebank (42) die Erste Bürgermeisterin der Stadt stellen. Doch die SPD und der amtierende Bürgermeister Peter Tschentscher (54) haben in den vergangenen Wochen in Meinungsumfragen deutlich zugelegt.
Außerdem steht der FDP nach dem Eklat in Thüringen eine Zitterpartie um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft bevor. Wie wirken sich Björn Höckes Schachzüge in Erfurt und der rechtsextreme Terroranschlag in Hanau auf die in Hamburg schwache AfD aus?
Rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte ab 16 Jahren stimmen darüber am Sonntag ab. Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
TAG24 fasst alle Ergebnisse aktuell zusammen.
Alle Zahlen, Umfragen, Hochrechnungen auf einen Blick: Über die Wahlergebnisse der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg berichteten wir hier live.
Update, 23.13 Uhr: Vorabauszählung beendet

Die Vorabauszählung der Wahlhefte für die Landeslisten ist abgeschlossen.
Demnach bekam die SPD 39 Prozent der Stimmen, die Grünen folgen danach mit 24,2 Prozent.
Die CDU liegt bei 11,2 Prozent, die Linke kommt auf 9,1 Prozent, die AfD schafft mit 5,3 Prozent den Wiedereinzug und die FDP ist mit 5 Prozent knapp drinnen.
Am Montag sollen die Landesstimmzettel erneut und gründlicher ausgezählt werden, zusammen mit den Stimmen auf den Wahlkreisstimmzetteln.
Dadurch könnte sich die Zusammensetzung der Bürgerschaft marginal ändern.
Update, 22 Uhr: Auszählung vor dem Ende
Die Auszählung neigt sich für Sonntagabend dem Ende zu. Nur noch wenige Wahllokale zählen die Stimmen. Das Ergebnis der Landeslisten sollte in Kürze vorliegen.
Doch erst nach der Auszählung aller Stimmen am Montag dürfte der Wahlkrimi beendet sein.
Update, 21.46 Uhr: AfD-Gründer freut sich über schlechtes Abschneiden
Der Mitgründer der AfD, Bernd Lucke, hat sich erfreut über die Einbußen seiner früheren Partei bei der Hamburger Bürgerschaftswahl gezeigt. "Dass die AfD so schlecht abgeschnitten hat, finde ich sehr erfreulich. Die schrecklichen Morde von Hanau wurden zum Mahnmal dafür, dass man mit Fremdenfeindlichkeit nicht Politik machen darf", sagte Lucke dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Er ist als Wirtschaftsprofessor an die Universität Hamburg zurückgekehrt. 2013 zählte er zu den Gründern der AfD, zwei Jahre später trat er nach seiner Abwahl als Bundessprecher aus der Partei aus.
Update, 21.16 Uhr: 90 Prozent sind ausgezählt
Wie das Statistikamt mitteilte, sind inzwischen 90 Prozent der Wahlbezirke ausgezählt.
Demnach kommt die SPD auf 39,2 Prozent, die Grünen auf 23,9 Prozent, die CDU auf 11,2 Prozent, die Linke auf 9,1 Prozent, die AfD auf 5,4 Prozent und die FDP auf 5,0 Prozent.
Update, 20.57 Uhr: ARD-Hochrechnung sieht AfD knapp drinnen
Auch eine neue Hochrechnung der ARD sieht nun doch einen Einzug der AfD in die Bürgerschaft.
Die Partei kam dabei am Sonntagabend auf 5,1 Prozent der Stimmen, die FDP blieb bei 5,0.
Update, 20.46 Uhr: Wahlsieger will mit CDU über Koalition reden
Peter Tschentscher (SPD) will auch mit der CDU über eine mögliche Koalition sprechen. Rot-Grün sei die naheliegende Option und die SPD werde sehr bald auf die Grünen zugehen, um Sondierungsgespräche zu führen.
"Das ist die erste Priorität, die wir sehen", sagte Tschentscher am Sonntag in der ARD. "Wir werden aber auch - wenn sich die Mehrheiten so bestätigen - auf die CDU zugehen, ein Gespräch führen."
Die Wähler hätten entschieden, dass es diese beiden Optionen gebe.
Update, 20.27 Uhr: Mehr als ein Drittel ausgezählt

Laut der zweiten amtlichen Hochrechnung ist die SPD mit 39,2 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden. Die Grünen gewannen demnach 23,6 Prozent.
Die in Hochrechnungen von ARD und ZDF nicht in der Bürgerschaft vertretene AfD kommt nach der zweiten Hochrechnung des Landeswahlamts auf 5,6 Prozent - und wäre damit doch im Parlament.
Basis der Hochrechnung von 20.02 Uhr sind 37,7 Prozent der Stimmbezirke.
Die FDP schafft den Wiedereinzug in das Parlament knapp mit 5,1 Prozent, wie das Landeswahlamt am Sonntag weiter mitteilte.
Die CDU kommt auf 11,3 Prozent, die Linke auf 9,0.
Update, 20.15 Uhr: Irritierende Anzeigen der Hamburger Hochbahn

Die Hamburger Hochbahn wirbt seit dem Morgen auf den Anzeige-Tafeln an den U-Bahn-Stationen und auf Bussen für die Bürgerschaftswahl.
"Auf zur Wahl!" heißt es dort.
Auch um kurz nach 20 Uhr, also mehr als zwei Stunden nachdem die Wahllokale geschlossen haben, steht der Wahlaufruf auf den Anzeigen.
Gut gemeint, aber jetzt kann niemand mehr seine Kreuze machen!
Update, 19.47 Uhr: AfD klettert in Hochrechnung über fünf Prozent
Das statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein hat basierend auf den bisher auszählten Wahlkreisen eine erste amtliche Hochrechnung veröffentlicht. Bis 19.40 Uhr wurden 15,5 Prozent aller Bezirke ausgezählt.
Demnach kommt die SPD auf 39,3 Prozent, die Grünen auf 23,5 Prozent, die CDU auf 11,4 Prozent, die Linke auf 8,6 Prozent, die FDP auf 5,1 Prozent und die AfD auf 5,8 Prozent. Damit wäre die AfD doch in der Bürgerschaft.
Die anderen Parteien kommen auf 6,3 Prozent.
Update, 19.38 Uhr: AfD sieht Verschwörung am Werk
Vertreter der AfD versuchen Zweifel am Wahlausgang in Hamburg zu säen und fabulieren auf Twitter von mutmaßlicher Wahlfälschung.
Bisher liegen nur Hochrechnungen der ARD und des ZDF vor, aber keine amtliche. Daher ist noch völlig unklar, ob die AfD wirklich raus ist.
Es liegen derzeit keine Anzeichen für Wahlfälschung vor. Vielmehr sehen solche Aussagen nach schlechtem Verlierer aus.
Update, 19.27 Uhr: Banges Warten bei der AfD
Auf der Wahlparty der herrscht schlechte Stimmung, berichtet das ZDF. Teilweise sind bereits erste Gäste gegangen. Anscheinend hat man sich damit abgefunden, aus der Bürgerschaft rausgeflogen zu sein.
Vor dem AfD-Büro waren wenige Demonstranten, die "Nazis raus!" riefen.

Update, 19.19 Uhr: Erste Hochrechnung sieht rot-grünen Sieg
SPD und Grüne haben die Bürgerschaftswahl in Hamburg klar gewonnen. Die Sozialdemokraten kommen nach einer ersten Hochrechnung der ARD auf 37,6 Prozent der Stimmen.
Die Grünen können ihr Ergebnis demnach auf 25,4 Prozent mehr als verdoppeln. Rot-Grün kann damit weiterregieren. Die CDU stürzt auf 11,4 Prozent, das ist ihr bundesweit schlechtestes Landtagswahlergebnis seit fast 70 Jahren.
Die AfD muss mit 4,7 Prozent, die FDP mit 5,0 Prozent um den Wiedereinzug in die Bürgerschaft bangen. Leichte Zugewinne gibt es für die Linke mi 9,1 Prozent.
Update, 19.09 Uhr: Erste Hochrechnung verzögert sich
Bisher sind zu wenig Wahlbezirke ausgezählt. Deswegen gibt es noch keine Hochrechnung.
Mit der ersten dürfte erst gegen 19.30 Uhr zu rechnen sein.
Update, 18.47 Uhr: Peter Tschentscher im Glück

Bürgermeister Peter Tschentscher hat sich hocherfreut über den sich abzeichnenden Ausgang der Bürgerschaftswahl gezeigt. "Was für ein großartiger Abend", sagte Tschentscher am Sonntagabend auf der Wahlparty der SPD in Hamburg.
Als sich die Sozialdemokraten vor zwei Jahren nach dem Weggang des damaligen Bürgermeisters Olaf Scholz als Bundesfinanzminister nach Berlin neu aufgestellt hätten, sei das alles nicht selbstverständlich gewesen.
Die Hamburger SPD bleibe die führende, bestimmende Kraft in der Hansestadt, sagte Tschentscher.
Hamburgs SPD-Chefin Melanie Leonhard dankte Tschentscher für dessen Wahlkampf. "Peter, das ist dein Applaus", sagte sie bei der SPD-Wahlparty.
Nach Prognosen von ARD und ZDF rutschte die SPD zwar ab, erreichte mit 37,5 bis 38 Prozent aber wieder klar Platz eins (2015: 45,6) vor den mit ihr regierenden Grünen.
Update, 18.37 Uhr: CDU kassiert historische Klatsche
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat das Desaster seiner Partei in Hamburg mit dem zweitschlechtesten Ergebnis bei einer Landtagswahl seit 70 Jahren auch mit der Regierungskrise in Thüringen begründet. "Es ist ein bitterer Tag für die CDU Deutschlands", sagte Ziemiak am Sonntagabend nach den heftigen Verlusten seiner Partei bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg.
"Die Ereignisse in und um Thüringen haben nicht geholfen, dass die CDU in Hamburg auf ihre Konzepte, auf ihre Pläne für Hamburg hinweisen konnte."
Ziemiak ergänzte: "Das, was in Thüringen passiert ist und alle Diskussionen, die mit Thüringen in Zusammenhang waren, waren alles andere als Rückenwind für die Wahlkämpfer der CDU in Hamburg." Alles weitere werde die Parteispitze an diesem Montag im Präsidium und Vorstand beraten.
Ziemiak gratulierte dem Wahlsieger Peter Tschentscher (SPD) und sagte, es sei in Hamburg vor allem um ein Duell zwischen dem Amtsinhaber Tschentscher und den Grünen gegangen.
Update, 18.32 Uhr: FDP leidet unter Ereignissen in Thüringen
Hamburgs FDP-Landeschefin Katja Suding hat unter anderem die Vorgänge in Thüringen verantwortlich gemacht für das schwache Abschneiden ihrer Partei. Zuerst habe die FDP wie die CDU das Problem gehabt, im Wettrennen zwischen SPD und Grünen aufgerieben zu werden und unterzugehen.
"Und dann kam Thüringen dazu. Wir kennen ja auch schon erste Zahlen, die zeigen, dass das für unsere Wähler durchaus eine Bedeutung gehabt hat. Deswegen war es ganz wichtig, dass wir uns hier in Hamburg auch ganz klar distanziert haben von den Vorgängen in Thüringen", sagte Suding am Sonntag im NDR.
Update, 18.23 Uhr: AfD-Spitzenkandidat Nockemann spricht von Kampagne
Der AfD-Spitzenkandidat Dirk Nockemann hat nach dem wahrscheinlichen Ausscheiden seiner Partei aus der Hamburgischen Bürgerschaft vom "Ergebnis einer maximalen Ausgrenzungskampagne" gesprochen.
Die ganze Zeit habe die AfD konstant bei etwa 7 Prozent gelegen, nach Thüringen sei es dann aber runter gegangen, sagte Nockemann am Sonntag im NDR.
Er betonte aber, dass es sich um nur eine Prognose handle.
Update, 18.16 Uhr: SPD und Grüne feiern ihren Wahlsieg
Auf den Wahlpartys der Gewinner SPD und Grünen herrscht große Freude. Bei den Grünen brandete noch mehr Jubel auf, als die prognostizierten Zahlen der AfD veröffentlicht wurden. "Nazis raus!" riefen manche.
Die AfD könnte nach jetzigem Stand erstmals aus einem Parlament fliegen.

Update, 18.01 Uhr: Erste Prognose sieht SPD vorne, fliegt AfD raus?

Die erste Prognose von Infratest dimap ist da.
Demnach kommt die SPD auf 37,5 Prozent, CDU auf 11,5 Prozent, die Grünen auf 25,5 Prozent, die Linke auf 9,0 Prozent, die FDP auf 5 Prozent.
Die AfD könnte mit 4,7 Prozent aus der Bürgerschaft rausfliegen.
Update, 18 Uhr: Wahllokale sind geschlossen
Die Wahllokale schließen in dieser Minute. Damit beginnt die Auszählung der Stimmen.
In wenigen Minuten dürften die ersten Prognosen vorliegen, die auf Nachwahlbefragungen basieren.
Diese sind in der Regel noch sehr ungenau, zeigen aber eine Tendenz.

Update, 17.48 Uhr: Wahl voller Barrieren
Michel Arriens, Vorstand im Bundesverband Kleinwüchsige Menschen & ihre Familien, beklagt, dass nur ein Viertel der Wahllokale für Menschen mit Körperbehinderung barrierefrei sind.
Außerdem biete keines Gebärdendolmetschung für Gehörlose.
Die Wahlbenachrichtigungen seien nicht weder in Leichter Sprache, noch Gebärdensprache für Gehörlose und in Braille für Blinde verschickt worden.
Update, 17.26 Uhr: Wahllokale schließen bald
Noch knapp eine halbe Stunde, dann schließen die Wahllokale und die Auszählung beginnt.
Auf Twitter berichten zahlreiche Nutzer von Schlangen und vielen Menschen, die noch unbedingt wählen wollen.
Update, 17.18 Uhr: Wahlpartys der Parteien beginnen
Mitglieder der Parteien treffen sich zu Wahlpartys. Die meisten sind bereits um 17 Uhr gestartete. Die SPD feiert in der Markthalle, die CDU trifft sich im Trend Studio & Loft und im Braugasthaus Altes Mädchen kommt die FDP zusammen.
Erst um 17.30 Uhr geht es bei den Grünen im Knust los und bei der Linken im Haus 10/St. Pauli.
Dagegen feiert die AfD in ihrem Büro in der Schmiedestraße.
Update, 16.49 Uhr: Wahlbeteiligung bereits jetzt höher als 2015
Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl zeichnet sich eine stärkere Beteiligung als bei der vergangenen Wahl vor fünf Jahren ab. Bis 16 Uhr gaben 57 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen ab, wie das Landeswahlamt mitteilte.
Bei der Bürgerschaftswahl 2015 hatten eine Stunde später, um 17 Uhr, erst 52,3 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt.
Am Ende hatte die Beteiligung 56,5 Prozent betragen und war damit auf den niedrigsten Stand seit 1949 gefallen.
Update, 16.44 Uhr: Spenden, wenn die AfD rausfliegt
Auf Twitter rufen zahlreiche Nutzer dazu auf, Wählen zu gehen und durch eine hohe Wahlbeteiligung die AfD aus der Hamburgischen Bürgerschaft rauszuwerfen.
Unter anderem schreibt dort Raphael Brinkert, Martketingexperte, dass er in diesem Fall 2020 Euro an die Hamburger Tafel spenden würde.
Fußballer Hans Sarpei schrieb: "Ich lege symbolisch 1949 Euro drauf!"
Update, 15.41 Uhr: Besonderes Wahlrecht macht Auszählung kompliziert
Seit 2011 wird in Hamburg ein personalisiertes Verhältniswahlrecht angewendet. Das heißt, die Wähler haben zweimal fünf Stimmen, die sie beliebig auf die Parteien und Bewerber auf der Landesliste und den Wahlkreislisten verteilen können.
Die Zahl der ungültigen Stimmen war bei der ersten Wahl nach diesem System von knapp 1 Prozent (2008) auf 3,0 gestiegen. Bei der Wahl 2015 waren 2,8 Prozent der Stimmen ungültig.
Das jetzige Wahlrecht gebe dem Wähler zwar mehr Möglichkeiten, auffällig sei aber die höhere Ungültigkeitsquote, sagte Rudolf.
Auch die Auszählung ist kompliziert. Darum wird der Landeswahlleiter am Sonntagabend lediglich die voraussichtliche Sitzverteilung in der Bürgerschaft bekannt geben können.
Grundlage dafür ist eine vereinfachte Auszählung der Landesstimmen. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird erst für Montagabend erwartet.
Update, 14.32 Uhr: Wahlbeteiligung steigt weiter an
Laut Carola Veit (SPD), Präsidentin der Bürgerschaft, lag die Wahlbeteiligung um 14 Uhr bei 46,4 Prozent. Im Jahr 2015 lag sie zur selben Zeit bei 38,5 Prozent.
Damit zeichnet sich trotz Dauerregen eine steigende Wahlbeteiligung an.
Update, 12.50 Uhr: Weitere Spitzenkandidaten geben ihre Stimme ab
Nun haben mit Marcus Weinberg (CDU), Cansu Özdemir (Linke) und Anna von Treuenfels-Frowein (FDP) die Spitzenkandidaten der weiteren Parteien ihre Stimmen am Sonntagvormittag abgegeben.

Update, 12 Uhr: Hohe Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

Bei der Bürgerschaftswahl hat sich bislang eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren abgezeichnet.
Bis 11 Uhr gaben 29,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Fünf Jahre zuvor lag die Beteiligung zu diesem Zeitpunkt erst bei 24,2 Prozent.
2015 war die Wahlbeteiligung insgesamt auf das historische Tief von 56,5 Prozent gefallen.
Landeswahlleiter Oliver Rudolf hatte sich zuversichtlich geäußert, dass die Beteiligung diesmal wieder auf über 60 Prozent steigt.
Update, 11 Uhr: Spitzenkandidaten geben Stimme ab
Die Spitzenkandidaten von SPD und Grünen zur Bürgerschaftswahl in Hamburg haben am Sonntag ihre Stimmen abgegeben.
Bürgermeister Peter Tschentscher von der SPD warf seinen Wahlschein am Vormittag im Bürgerhaus Barmbek in die Urne. Seine Grünen-Herausforderin, die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, tat dies fast gleichzeitig in der Berufsschule Uferstraße in der Hansestadt.
In den Umfragen lag die SPD zuletzt deutlich vor den Grünen.

Update, 8 Uhr: Wahl hat begonnen
Mit der Öffnung der 1283 Wahllokale hat am Sonntagmorgen in Hamburg die Bürgerschaftswahl begonnen. Jetzt haben rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte bis 18 Uhr Zeit, ihre Stimmen abzugeben. Sie bestimmen die Zusammensetzung des Parlaments für die kommenden fünf Jahre.
Die Hamburger haben die Wahl zwischen 15 Parteien mit 348 Kandidaten auf der Landesliste. Weitere 564 Bewerber stehen auf den Wahlkreislisten.
In der letzten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen lag die SPD mit 39 Prozent vorne, dahinter kamen die Grünen mit 24 Prozent. Monatelang gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Koalitionspartner, zeitweise sah es nach einem Wechsel im Amt des Bürgermeisters aus.
Die CDU erlangte in der Umfrage 12 Prozent, die Linke lag bei 8,5 Prozent. Gefährlich wird es für die FDP, die Liberalen tanzen auf der Fünf-Prozent-Hürde. Knapp darüber lag die AfD mit 6 Prozent.
Damit stehen die Zeichen auf eine mögliche Fortsetzung der rot-grünen Regierung. Trotz Stimmverlusten sieht es so aus, als ob die SPD einen Wahlsieg einfahren könnte.
Wer ist für die Bürgerschaftswahl wahlberechtigt?
Wählen dürfen alle, die deutschen Staatsbürger, die mindestens 16 Jahre alt sind und seit mindestens drei Monate in Hamburg ihren Hauptwohnsitz gemeldet haben.
Das trifft auf 1.316.575 Menschen zu. Rund 71.000 davon sind Erstwähler.
Wann kann ich wählen gehen bei der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg?
Die Wahllokale haben am Sonntag von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt insgesamt 1283 Wahllokale, die meisten sind in Schulen. Wo Ihr wählen könnt, steht auf den zugeschickten Wahlunterlagen. Ihr könnt aber auch den Wahllokalfinder benutzen.
Zur Wahl benötigt Ihr die zugeschickte Wahlbenachrichtigungskarte. Es kann sein, dass Ihr Euch zusätzlich mit Perso oder Pass ausweisen müsst.
Generell könnt Ihr auch ohne Wahlbenachrichtigungskarte wählen gehen, wenn Ihr im Wahlberechtigtenverzeichnis steht. In diesem Fall müsst Ihr Euch definitiv ausweisen.
Achtung: Die Briefwahl ist jetzt nicht mehr möglich!
Wie wird in Hamburg gewählt? Wieso gibt es zwei Stimmhefte?
Die Wahlunterlagen sind umfangreich, aber keine Sorge! Hier erklären wir Euch, was das gelbe und rote Heft bedeuten.
Bei der Bürgerschaftswahl bekommt Ihr zwei Stimmzettel, die zu Heften gebunden sind. Das gelbe enthält die Landeslisten, das rote die Kandidierenden für Euren Wahlkreis. In beiden Heften könnt Ihr je fünf Stimmen abgeben.
Stimmen im gelben Heft entscheiden über die Anzahl der Sitze der Parteien in der Bürgerschaft. Außerdem könnt Ihr einzelne Kandidaten wählen. Da die alle auf den Stimmzetteln stehen, sind die Unterlagen so umfangreich. Eure fünf Kreuze könnt Ihr entweder einer Partei oder einem Kandidaten geben, Ihr könnt sie aber auch auf mehrere Parteien und Kandidierenden verteilen. Ihr dürft weniger als fünf Kreuze machen, sind es dagegen mehr, ist der Stimmzettel ungültig. Über die Landeslisten werden insgesamt 50 Mandate vergeben.
Im roten Heft stehen die Kandidierenden für Euren Wahlkreis. Hier entscheidet Ihr, wer Euren Wahlkreis in der Bürgerschaft vertritt. Je nach Einwohnerzahl können drei bis fünf Kandidaten ein Mandat erlangen. Hier könnt Ihr Eure fünf Stimmen wieder häufen oder aufteilen. Partei-Listen gibt es auf dem Wahlschein aber nicht.
Einen Musterstimmzettel solltet Ihr mit der Wahlbenachrichtigung zugeschickt bekommen haben. Ansonsten gibt es ihn hier.
Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg: Zur Wahl stehen diese Parteien
Insgesamt buhlen 15 Parteien um Stimmen bei der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg. Neben den bereits im Parlament vertretenen SPD, CDU, FDP, Grüne, die Linke und AfD stehen neun weitere Parteien zur Wahl.
Auf der Landesliste (gelbes Stimmheft) stehen folgende Parteien:
- SPD
- CDU
- Die Linke
- FDP
- Bündnis 90/Die Grünen
- AfD
- Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP)
- FREIE WÄHLER (FREIE WÄHLER)
- PIRATEN
- Volt Hamburg
- Die PARTEI
- TIERSCHUTZ hier! Hamburg
- Die Humanisten
- Gesundheitsforschung
- Tierschutzpartei
Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl Hamburg im Interview
TAG24 wollte wissen, was die Spitzenkandidaten der in der Bürgerschaft vertretenen Parteien erreichen wollen und bat sie um ein Interview.
- Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) setzt auf mehr HVV.
- Katharina Fegebank (Grüne) möchte Geschichte schreiben.
- Anna von Treuenfels (FDP) will kein grünes Versuchslabor.
- Dirk Nockemann (AfD) möchte aus der Roten Flora einen Kindergarten machen.
Wie war das Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2015?
2015 lautete der Wahlsieger SPD. Die Sozialdemokraten bekamen 45,6 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft wurde die CDU mit 15,9 Prozent, danach folgten die Grünen mit 12,3 Prozent.
Die Linke erreichte 8,5 Prozent, die FDP 7,4 Prozent. Erstmals schaffte die AfD den Einzug in die Bürgerschaft und holte 6,1 Prozent.
SPD und Grüne bildeten daraufhin eine Koalition unter Bürgermeister Olaf Scholz, bis dieser 2018 als Bundesfinanzminister in die Bundesregierung ging. Zweite Bürgermeisterin wurde Katharina Fegebank.
Auf Scholz folgte der bisherige Finanzsenator Peter Tschentscher.
So sah die Hamburgische Bürgerschaft 1997 bis 2015 aus
Insgesamt gibt es 121 Sitze in der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Politik in der Stadt war zwischen 1997 und 2015 durch wechselnde Mehrheiten geprägt. Während 1997 nur die drei Parteien SPD, CDU und Grüne - damals unter dem Namen Grün-Alternative Liste (GAL) - in der Bürgerschaft vertreten waren, sind es derzeit sechs Parteien. Vor allem die beiden Volksparteien verloren dafür an Zuspruch.
Eine regionale Besonderheit gibt es außerdem. Im Jahr 2001 kam die Partei Rechtsstaatlicher Offensive - bekannter als Schill-Partei - in die Bürgerschaft und war an einer Regierung mit der CDU beteiligt.
Wann liegt das Wahlergebnis vor?
Wenn die Wahllokale um 18 Uhr schließen, beginnt die Auszählung der Stimmen. Am Sonntag wird aber nur das gelbe Stimmheft ausgezählt, um die Stärken der Parteien zu ermitteln.
Kurz nach 18 Uhr wird es erste Hochrechnungen basierend auf Befragungen geben. Die erste Hochrechnung des Landeswahlamtes wird es gegen 19.15 geben.
Das Ergebnis der Auszählung der Landeslisten dürfte gegen 22.30 Uhr vorliegen. Alle Stimmen der beiden Hefte sollen erst am Montagabend ausgezählt sein.
Die Auszählungen in den Wahllokalen sind übrigens öffentlich, Ihr dürft zuschauen.
Titelfoto: Frank Molter/dpa