83.000 Verstöße gegen die Maskenpflicht: Wird diese jetzt abgeschafft?

Hamburg - Nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen sind aufgehoben, aber in Hamburgs Bussen und Bahnen gilt weiter die Maskenpflicht - doch nach Angaben des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) steigt die Zahl der Verstöße.

Ein Aufkleber an einem Linienbus weist auf die Maskenpflicht im Hamburger öffentlichen Personennahverkehr hin.
Ein Aufkleber an einem Linienbus weist auf die Maskenpflicht im Hamburger öffentlichen Personennahverkehr hin.  © Marcus Brandt/dpa

Seit Beginn der Pandemie sind rund 83.000 Fahrgäste ohne die vorgeschriebene Maske erwischt worden. Im laufenden Jahr seien bisher knapp 36.000 Verstöße festgestellt worden.

Das sind nach HVV-Angaben rund 11.300 Fälle mehr als im gesamten Jahr 2021. Ein möglicher Grund seien die steigenden Fahrgastzahlen, die sich in Richtung Vor-Corona-Niveau bewegten, erklärte ein Sprecher der Hamburger Hochbahn.

Seit April 2020 besteht in Bussen und Bahnen in Hamburg die Pflicht zum Tragen einer Maske, seit Beginn dieses Jahres muss es eine FFP2-Maske sein.

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Wer ohne erwischt wird, muss nach Angaben der Hamburger Hochbahn eine Strafe in Höhe von 40 Euro zahlen und darf - sofern er keine Maske dabei hat - nicht weiterfahren.

Kontrollen fänden im Zusammenhang mit der Fahrscheinkontrolle laufend statt.

"Lufthansa"-Regel war nicht hilfreich

Bus- und Bahnfahrer sollen auf Verstöße deeskalierend reagieren, so Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum. Neben den Standarddurchsagen könnten die Fahrer auch selbstständig per Mikrofon auf die Maskenpflicht hinweisen. Für die Durchsetzung der Pflicht seien sie aber nicht zuständig, dafür müsse die Hochbahn-Wache hinzugezogen werden.

"Allerdings wird es immer schwieriger, die FFP2-Pflicht durchzusetzen. Gerade weil das Beispiel Lufthansa sehr breite Wellen geschlagen hat", sagte Kreienbaum und fügte hinzu: "Auch die Ministeräußerungen, dass eine Regel, die nicht durchsetzbar sei, keinen Sinn mache, war hier deutlich kontraproduktiv."

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) hatte das geplante vorläufige Aufheben der Corona-Maskenpflicht in Flugzeugen gerechtfertigt, hält für Busse und Bahnen aber weiter daran fest.

"Wenn die Regel in einem Flugzeug nicht durchsetzbar ist, wie soll sie denn im ÖPNV durchgesetzt werden", sagte der Sprecher. Man wolle nun abwarten, welche Regelung in Hamburg ab dem 1. Oktober gelte, und werde dann mit viel Augenmaß vorgehen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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