Maskenpflicht: Hunderte Verstöße in U-Bahnen festgestellt

Hamburg - Wer keine FFP2-Maske in der U-Bahn in Hamburg trägt, kann mit einer Geldstrafe von 40 Euro rechnen. In der Hansestadt ist die FFP2-Maske im Nahverkehr nämlich Pflicht. Das wissen viele aber offenbar gar nicht. Das will die Hochbahn nun ändern.

Bei einer Kontrollaktion zur FFP2-Maskenpflicht wurden an einem Tag 297 Verstöße festgestellt.
Bei einer Kontrollaktion zur FFP2-Maskenpflicht wurden an einem Tag 297 Verstöße festgestellt.  © Marcus Brandt/dpa

Ein kurzer Blick des Kontrolleurs und schon wird die junge Frau mit der schwarzen, medizinischen Maske aus der U-Bahn herausgewinkt. Sie ist im Laufe einer rund zweistündigen Schwerpunkt-Aktion der Hamburger Hochbahn eine von vielen hundert Menschen, die entweder lediglich ermahnt wurden oder 40 Euro Strafe zahlen mussten.

Bei einer konzertierten Kontrollaktion am Donnerstag zur FFP2-Maskenpflicht an der U-Bahnstation Burgstraße sind exakt 297 Maskenverstöße festgestellt worden, wie die Hamburger Hochbahn mitteilte.

Viele weitere Fahrgäste seien zudem ermahnt worden, weil sie nur eine medizinische Maske getragen, ihre Unwissenheit aber glaubhaft versichert hätten. Das habe unter anderem Touristen aus anderen Bundesländern betroffen.

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Ein Sprecher der Hochbahn ging davon aus, dass etwa 90 Prozent der Fahrgäste auf der kontrollierten Strecke ihre FFP2-Maske richtig getragen hätten. Abgesehen davon wurden den Angaben zufolge 13 Menschen ohne ausreichenden beziehungsweise gültigen Fahrausweis erwischt.

Für die Massenkontrollen hatten sich mehrere Mitarbeiter der Hochbahn-Wache an dem Bahnsteig vor den Eingängen der eingefahrenen U-Bahn gestellt und alle Menschen ohne oder nur mit medizinischer Maske aus dem Zug geholt.

Dort wurden sie auf die FFP2-Maskenpflicht hingewiesen und es wurden ihre Personalien aufgenommen.

Maskenverstoß wird mit 40 Euro Strafe geahndet

Ein Mann wollte vor den Kontrolleuren flüchten, wurde aber wenige Meter weiter bereits wieder gestellt.
Ein Mann wollte vor den Kontrolleuren flüchten, wurde aber wenige Meter weiter bereits wieder gestellt.  © Julian Weber/dpa

Innerhalb der rund zweistündigen Kontrolle war es weitgehend friedlich geblieben. Die meisten Fahrgäste reagierten verständnisvoll, sagte ein Hochbahn-Sprecher dazu. "Viele ärgern sich natürlich auch, wenn sie dann erwischt werden." Einige seien ungehalten gewesen, das habe sich aber schnell wieder gelegt.

So mancher Fahrgast dagegen war da deutlich aufbrausender. "Wir haben zwei, drei schwerere Auseinandersetzungen gehabt, wo die Leute sehr uneinsichtig sind. Trotzdem müssen wir die Maßnahmen durchsetzen, da sind die Kolleginnen und Kollegen Profis." Ein Mann wollte vor den Kontrolleuren flüchten, wurde aber wenige Meter weiter bereits wieder gestellt. Dafür wurde er für kurze Zeit am Boden festgehalten und mit Handschellen fixiert.

In der Regel aber schüttelten die herausgeholten Fahrgäste lediglich den Kopf und reagierten erstaunt. Er habe nicht gewusst, dass in Hamburg eine FFP2-Maskenpflicht besteht, sagte beispielsweise ein Fahrgast kurz nach der Kontrolle, die ihn 40 Euro gekostet hat. Auch er trug nur eine medizinische Maske. "Maske finde ich schon sinnvoll, aber FFP2-Maske finde ich sehr unnötig", sagte er.

Nur 80 Prozent der Fahrgäste tragen eine FFP2-Maske

Nach Angaben der HVV lässt die Disziplin der Fahrgäste beim Tragen der Maske nach.
Nach Angaben der HVV lässt die Disziplin der Fahrgäste beim Tragen der Maske nach.  © Julian Weber/dpa

Die Hamburger Hochbahn begründete ihre Schwerpunkt-Aktion mit der nachlassenden Disziplin der Fahrgäste. "Wir haben einfach festgestellt, dass die Tragequote von FFP2-Masken nicht mehr so hoch ist, wie wir uns das wünschen. Das sind im Moment eher 80 bis 90 Prozent statt 95 Prozent", so der Hochbahn-Sprecher weiter. Entsprechend viele Verstöße wurden seitdem festgestellt und die Zahlen haben sich den Angaben zufolge allein von April (614 Fälle) bis Juni (1858 Fälle) verdreifacht.

Um die höhere Tragequote kurzfristig wieder erreichen zu können, sind die Ansagen angepasst und darin die Touristen nochmal eigens begrüßt worden, zudem werden die Kontrollen weiter verschärft.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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