Mann gibt sich als Modelagent aus und missbraucht Frau in Waldstück

Hamburg - Eine Serie von Sexualstraftaten erschüttert Hamburg. Mehrmals wurde dabei eine perfide Masche an jungen Frauen ausprobiert.

Zwei der Vorfälle begannen nahe der U1-Haltestelle Wandsbek Markt am ZOB Wandsbek. (Archivbild)
Zwei der Vorfälle begannen nahe der U1-Haltestelle Wandsbek Markt am ZOB Wandsbek. (Archivbild)  © Daniel Reinhardt/dpa

Die Polizei berichtete jetzt über drei Taten, die sich zwischen April und August in den Stadtteilen Wandsbek und Barmbek-Nord abgespielt haben. Der letzte bekannte Fall ereignete sich am 25. August zwischen 16 und 17.30 Uhr.

Eine 18-Jährige wartete am ZOB Wandsbek, als sie von einem etwa 25 Jahre alten Mann angesprochen wurde. Er sagte der jungen Frau, dass er bei einer Modelagentur arbeite. Im weiteren Gesprächsverlauf forderte er sie auf, mit ihm ins nahegelegene Wandsbeker Gehölz zu gehen.

"Dort soll er sie, nachdem er zunehmend aufdringlicher wurde, unter Anwendung körperlicher Gewalt unsittlich berührt und zu sexuellen Handlungen gezwungen haben", sagte ein Polizeisprecher. Danach sei er in Richtung des geschlossenen Bahnhofs Wandsbek geflüchtet.

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Der Täter hatte folgende Merkmale:

  • geschätzt 1,75 Meter groß
  • etwa 25 Jahre alt
  • korpulent
  • südländisch wirkend
  • sprach Deutsch ohne Akzent
  • Drei-Tage-Bart
  • schwarze Hose
  • weißes Hemd
  • schwarzer Rucksack

Eine ähnliche Masche wurde bei zwei vergleichbaren Vorfällen im April benutzt. Beide Male soll sich der Täter als "Samuel" vorgestellt haben.

"Samuel" wird glücklicherweise bei der Tat gestört

In zwei Fällen lockte der Täter die Frauen ins Wandsbeker Gehölz. (Symbolbild)
In zwei Fällen lockte der Täter die Frauen ins Wandsbeker Gehölz. (Symbolbild)  © andreiuc88/123RF

Der erste Auftritt des Täters war am 10. April gegen 22 Uhr. Eine 19-Jährige hielt sich am ZOB Wandsbek auf und wurde dort von ihm angesprochen. "Samuel" sagte, er sei von einer Modelagentur. Auch in diesem Fall lockte er die junge Frau ins Wandsbeker Gehölz.

Dort begann er aufdringlicher zu werden. Die 19-Jährige hatte Glück, dass eine Verwandte sich Sorgen gemacht hatte und plötzlich erschien. So ließ der Mann von ihr ab und flüchtete.

Die Frau beschrieb "Samuel" folgendermaßen:

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  • 1,75 bis 1,80 Meter groß
  • südländisch wirkend
  • etwa 30 Jahre alt
  • auffälliger Buckel auf der Nase
  • schwarze Trainingshose
  • schwarzes Sport-Shirt der Marke "Gymshark"
  • schwarze Daunenjacke mit Kapuze
  • dunkle Schuhe
  • Sporttasche

Der zweite Vorfall mit "Samuel" geschah nur wenige Tage später.

Täter sprach junge Frau im Nachtbus an

Die Fahndungen nach dem Täter waren bislang erfolglos. (Symbolbild)
Die Fahndungen nach dem Täter waren bislang erfolglos. (Symbolbild)  © Kay Nietfeld dpa/lno

Am 28. April sprach er eine damals 21-Jährige im Nachtbus der Linie 600 vom Winterhuder Marktplatz zum Bahnhof Barmbek an. "Unter dem Vorwand, Musikproduzent zu sein und sie berühmt zu machen, brachte er die Geschädigte dazu, ihm zu einer Bank am Osterbekkanal zu folgen."

Dort angekommen bedrängte er die Frau und forderte sie auf, sich auszuziehen. Kurzzeitig würgte er sie, danach gelang ihr die Flucht in Richtung Bahnhof Barmbek. Der Mann folgte ihr kurz, drehte dann ab und entkam.

Die Frau beschrieb den Täter so:

  • Mitte/Ende 20 Jahre
  • 1,80 bis 1,85 Meter groß
  • kräftige Statur
  • kurze, schwarze, zur Seite gegelte Haare
  • Oberlippenbart
  • arabisches Erscheinungsbild mit hellerer Haut
  • markante, nach innen zeigende Schneidezähne
  • dunkle Bomberjacke
  • dunkle, graue Jeans
  • großer Rucksack

Die Ermittler des Landeskriminalamtes sowie die Staatsanwaltschaft prüfen einen möglichen Zusammenhang der Taten und ob es sich um ein und denselben Täter handeln könnte.

Polizei vermutet, dass es weitere Opfer von "Samuel" geben könnte

Zeugen der Taten werden gebeten, sich unter der Rufnummer 040 4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden.

Außerdem sucht die Polizei nach weiteren Frauen, denen Ähnliches widerfahren ist.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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