Hamburg - Im Prozess um einen Raubüberfall auf eine Bäckerei hat das Landgericht Hamburg ein Urteil gesprochen. Der geständige Täter muss für vier Jahre und acht Monate in Haft.

Der 34 Jahre alte Mann wird zudem wegen seiner Kokain-Sucht im Maßregelvollzug für eine Drogentherapie untergebracht. Das Landgericht Hamburg sah es als erwiesen an, dass der geständige Angeklagte im Mai nachts in eine Bäckerei in der Hamburger Innenstadt eingebrochen war.

Dort hatte er bis 4.30 Uhr auf die Pächterin des Geschäftes gewartet, um sie mit einem Messer zum Aufschließen des Tresors zu zwingen. Er stahl mehr als 3000 Euro und entkam mit der Beute. Die Inhaberin der Bäckerei blieb körperlich unverletzt, leidet jedoch seit dem Überfall unter Angstzuständen.

Das Gericht erkannt eine besondere Schwere der Schuld an. Verurteilt wurde der Angeklagte für schwere räuberische Erpressung. Angeklagt war er zunächst wegen schweren Raubes. Da er sich den Schlüssel nicht mit Gewalt nahm, sondern die 28-Jährige unter Androhung von Gewalt zur Öffnung des Tresors zwang, handelt es sich juristisch um eine räuberische Erpressung.

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Für das Strafmaß ist diese Unterscheidung allerdings nicht entscheidend.

Die Tat war von einer Überwachungskamera in der Bäckerei aufgenommen worden. Die Polizei kam dem Täter daher schnell auf die Spur. Mit dem Geld hatte er sich noch in der Nacht des Überfalls Drogen gekauft.

Der Angeklagten entschuldigte sich vor Gericht bei der Geschädigten. Zuvor hatte sein Verteidiger sie dafür um Erlaubnis gebeten. Sie nahm die Entschuldigung kommentarlos zur Kenntnis.

Eine Gutachterin hatte vor Gericht berichtet, dass der Angeklagte in seiner Kindheit von seinem Vater massiv körperlich misshandelt worden war. So hat er bis heute eine Fehlstellung an seinem Ohr, das ihm von seinem Vater fast abgerissen worden war.

Die junge Bäckerin kämpft bis heute mit den psychischen Folgen des Überfalls.