Dithmarscher Kohltage: Eine Gemeinde feiert das kalorienarme Superfood

Eesch-Elpersbüttel - Mit dem traditionellen Anschnitt des ersten Kohlkopfes haben am Dienstag die 36. Dithmarscher Kohltage offiziell begonnen. Noch bis Sonntag dreht sich alles rund um Rot-, Weiß-, Wirsing-, Spitz- oder Rotkohl.

Besucher der Dithmarscher Kohltage laufen an einer Pyramide aus Kohlköpfen vorbei.
Besucher der Dithmarscher Kohltage laufen an einer Pyramide aus Kohlköpfen vorbei.  © Axel Heimken/dpa

Ihren Kohlreichtum feiern die Dithmarscher jedes Jahr zu Erntebeginn. Rein rechnerisch fällt dabei für jeden Bürger Deutschlands ein Kohlkopf ab.

Den ersten Kohlkopf erntete Kreispräsidentin Ute Borwieck-Dethlefs (CDU) mit einem silbernen Anschnittsmesser, den zweiten Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU). "Ich wünsche eine gute Kohlernte", sagte der Minister zum Auftakt der mehrtägigen Feierlichkeiten rund um das Gemüse.

Der Kohl sei mittlerweile weit mehr als nur das kulinarische Markenzeichen der Region, sagte Schwarz. "Kohl ist Kult und charakteristisch für unseren westlichen Landesteil."

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Der Kreis an Elbe und Nordsee verfügt über das mit fast 3000 Hektar größte zusammenhängende Kohlanbaugebiet Europas. Das entspricht einem Rechteck von fünf mal sechs Kilometern Kantenlänge.

Jedes Jahr wachsen hier auf bestem Marschboden mehr als 90 Millionen Kohlköpfe. Das ist mehr als ein Exemplar für jeden Einwohner Deutschlands. Angepflanzt wird hier vor allem Weißkohl, aber auch Rotkohl und Wirsing.

Rund 42 Prozent der deutschen Weißkohlernte wurden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums 2021 in Schleswig-Holstein produziert.

Von Landfrauen dekorierte Kohlköpfe sind auf den Dithmarscher Kohltagen ausgestellt.
Von Landfrauen dekorierte Kohlköpfe sind auf den Dithmarscher Kohltagen ausgestellt.  © Axel Heimken/dpa

130 Jahre Tradition: Kohl als kalorienarmes Superfood

Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (62, CDU) schneidet bei den Dithmarscher Kohltagen einen Kohlkopf aus einem Feld.
Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (62, CDU) schneidet bei den Dithmarscher Kohltagen einen Kohlkopf aus einem Feld.  © Axel Heimken/dpa

Insgesamt wurden in Dithmarschen im vergangenen Jahr 220.000 Tonnen Kohlgemüse geerntet, davon 182.000 Tonnen Weißkohl. Für 2022 wird derzeit aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit eine leicht unterdurchschnittliche Kohlernte erwartet.

Viele Restaurants in Dithmarschen haben in der Zeit rund um die Kohltage besondere Gerichte mit dem heimatlichen Gemüse auf ihrer Speisekarte. Der Kreis preist seinen Kohl als kalorienarmes Superfood mit vielen Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen an.

Der Siegeszug des Dithmarscher Kohls begann nach Angaben des Kreises vor rund 130 Jahren in Wesselburen. 1889 begann der Gärtner Eduard Lass dort mit dem Gemüseanbau zu experimentieren. Dabei kamen ihm die optimalen Bodenbedingungen der Region und ein ständiger leichter Wind vom Meer zugute, der als natürlicher Schädlingsbekämpfer wirkt.

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Heute zählen Kohlanbau und Kohlvermarktung zu den wichtigsten Zweigen der Dithmarscher Landwirtschaft.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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