Deshalb könnte es in Hamburg bald übel nach Abwasser stinken
Hamburg - Das Pumpwerk Hafenstraße, ein Nadelöhr der Hamburger Abwasserentsorgung, wird gereinigt und modernisiert.

Von Montag an gehe es für bis zu acht Wochen außer Betrieb, wie Hamburg Wasser mitteilte. Infolge der Arbeiten verändere sich die Fließrichtung des Abwassers in einigen Teilen der Innenstadt.
Das könne dazu führen, dass rund um die Hafenstraße, auf St. Pauli, am Baumwall sowie in einigen Straßen der Hafencity unangenehme Gerüche aus der Kanalisation austreten. Die Entsorgung des Abwasser sei aber sicher gestellt.
Über drei Hauptadern der Kanalisation läuft an dem 1958 in Betrieb genommenen Pumpwerk nahezu das gesamte Abwasser aus dem Anschlussgebiet nördlich der Elbe zusammen.
Das Abwasser werde von dort per Druckleitung unter der Elbe zum Klärwerk Hamburg gepumpt – normalerweise bis zu sieben Kubikmeter pro Sekunde.
Für die Reinigung und Modernisierung muss der Zufluss zum Pumpwerk nun unterbrochen werden. Die Stauung könne zu Gerüchen aus der Kanalisation führen.
400 Tonnen Sand und Fett müssen weg

Doch die kalte Jahreszeit sei extra gewählt, weil sich die Gerüche dann weniger stark entfalteten, wie Hamburg Wasser erklärte.
Eine der nun geplanten Maßnahmen: Am Pumpwerk Hafenstraße kommen insgesamt drei große Siele an, die fast das gesamte Abwasser der Innenstadt transportieren. Sie werden in einem vorgelagerten Extra-Bauwerk verbunden, das nun saniert werden muss.
Zur Begutachtung wird das Bauwerk in einem ersten Schritt gereinigt. Am Boden haben sich etwa 400 Tonnen Sand und Fett abgelagert.
Das Unternehmen betonte, grundsätzlich könne jeder dazu beitragen, unangenehme Gerüche aus der Kanalisation zu verringern. Denn ein Grund dafür seien Fette und Öle, die unsachgemäß über den Abfluss entsorgt würden.
Töpfe oder Pfannen sollten deshalb beispielsweise vor dem Abwaschen mit Küchenpapier ausgewischt werden. Das führe zu weniger Schlamm, der bei geringer Fließgeschwindigkeit ausfaule.
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