Hamburger Lieferdienst Frischepost stellt das Geschäft ein – und hat neue Pläne
Hamburg - Das Hamburger Start-up Frischepost hat es nicht geschafft.
Der Betrieb werde vorläufig eingestellt, teilte der Online-Lieferdienst für regionale Lebensmittel auf seiner Internetseite mit. Am heutigen Mittwoch werden das vorerst letzte Mal Bestellungen ausgeliefert. Zum 1. September werde das Geschäft in seiner aktuellen Form eingestellt.
Anfang des Monats wurde bekannt, dass die vereinbarte Übernahme durch das Berliner Unternehmen Footprint.Club gescheitert ist, berichtete Gründerszene. Der Käufer habe sich überraschend zurückgezogen, heißt es auf der Seite von Frischepost.
Dadurch sei eine Liquiditätslücke entstanden, es fehlte also an Geld, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Das sieben Jahre alte Hamburger Unternehmen musste daher einen vorläufigen Insolvenzantrag stellen.
Die beiden Gründerinnen Eva Neugebauer und Jule Willing wollten mit Frischepost den Hofladen ins Internet katapultieren. Das Versprechen: Die Kunden können online frische, nachhaltig produzierte Lebensmittel aus ihrer Umgebung bestellen und bekommen sie bequem nach Hause geliefert.
Frischepost verspricht bald gute Neuigkeiten
Ab 2020 expandierte das Start-up sogar: In Berlin, München, Köln und der Region Rhein-Main wurden auch regional erzeugte Lebensmittel ausgeliefert. Bundesweit sollte ein Netz aus Franchise-Nehmern entstehen. Doch bis auf den Standort in Rhein-Main wurden die anderen Ableger mittlerweile wieder geschlossen.
Durch den Insolvenzantrag ist jetzt auch in Hamburg Schluss mit den Lieferungen.
Dennoch soll die Insolvenz noch nicht das Ende des Unternehmens sein. Schon bald werde es mit Frischepost "in anderer Form mit einem großartigen Partner in die nächste Runde gehen", schreiben Neugebauer und Willing.
"In der aktuell sehr umkämpften Marktsituation wollen wir unsere Kräfte bündeln, um auf diese Weise mehr Schlagkraft und somit auch nachhaltigen Einfluss auf den Markt nehmen zu können."
Was mit den typischen Business-Phrasen genau gemeint ist, werden die Kunden erst später erfahren. In wenigen Tagen sei es so weit, versprechen die beiden Hamburger Gründerinnen.
Titelfoto: Frischepost/PR