CDU-Fraktion: Deutschlandticket droht in Hamburg zu scheitern

Hamburg - Das Deutschlandticket droht in Hamburg aus Sicht der CDU-Opposition zu scheitern. Aufgrund der schwachen Vorverkaufszahlen wirft die Union dem rot-grünen Senat vor, wenig Lust auf den ÖPNV zu machen.

Das Deutschlandticket soll auch in Hamburg gelten. Doch die CDU sieht den Erfolg des Tickets in der Hansestadt gefährdet.
Das Deutschlandticket soll auch in Hamburg gelten. Doch die CDU sieht den Erfolg des Tickets in der Hansestadt gefährdet.  © Marcus Brandt/dpa

Seit November seien gerade einmal 4164 solche Tickets vorbestellt worden, erklärte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Richard Seelmaecker (50), am Dienstag unter Hinweis auf die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage seiner Fraktion. "In der Gesamtschau ist dies schwach."

Auch könne der rot-grüne Senat nicht seriös abschätzen, wie sich der erwartende Verkauf entwickeln wird. Der Verkaufsstart des 49-Euro-Tickets ist bislang für den 3. April geplant.

"SPD und Grüne verbreiten nur wenig Motivation zum Umstieg auf den ÖPNV", klagte Seelmaecker. So sei etwa völlig unklar, ob die Stadt mit gutem Beispiel vorangehe und ihren eigenen Beschäftigten das Deutschlandticket zu vergünstigten Konditionen anbieten werde.

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"Zu suggerieren, eine Unterstützung hänge vom Tarifabschluss ab, beziehungsweise könne gar ein Druckmittel für die Verhandlungen sein, halte ich für sachwidrig", sagte der CDU-Politiker.

Bundesweites Nahverkehrsticket ab 1. Mai gültig

Die Verkehrsbehörde wies die Vorwürfe zurück. "Bei den 4164 Personen handelt es sich um solche, die sich - bei einem nicht limitierten Angebot - schon sehr deutlich vor dem eigentlichen Vorverkaufsstart im April registriert haben", sagte ein Sprecher.

Diese Zahl sage nichts über das wirkliche Interesse aus. "Der Vorverkauf hat noch nicht begonnen, eine wirklich seriöse Einschätzung über das Interesse lässt sich also erst nach dem Beginn des Vorverkaufs und letztlich nach dem Beginn des Tickets im Mai treffen."

Das bundesweit nutzbare Nahverkehrsticket für Busse und Bahnen soll ab dem 1. Mai gültig sein. Vorgesehen ist ein digital buchbares, monatlich kündbares Abo. Das Angebot soll an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem vergangenen Sommer anknüpfen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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