Hochbunker in St. Pauli: Darum fliegen in Hamburg Bäume durch die Luft

Hamburg – Mit der Pflanzung der ersten Bäume hat die Begrünung des umgebauten Hochbunkers auf dem Heiligengeistfeld begonnen.

Landschaftsgärtner befestigen und pflanzen eine Bergkiefer auf dem umgebauten Hochbunker.
Landschaftsgärtner befestigen und pflanzen eine Bergkiefer auf dem umgebauten Hochbunker.  © Marcus Brandt/dpa

Mit Hilfe eines Krans wurden am Mittwoch drei Bergkiefern und ein Säulenwacholder auf die zweite der neuen Ebenen an der Südwestseite gepflanzt, teilte der Bauherr mit.

Die jeweils drei Meter hohen Gehölze, die 15 bis 20 Jahre alt sind und ein Gewicht von etwa einer halben Tonne haben, sind die ersten von 4700 Pflanzen, die bald im Stadtgarten hoch über den Dächern Hamburgs wachsen. Dafür werden 2000 Kubikmeter speziell für den Standort entwickeltes Substrat benötigt. Es hat ein äußerst geringes Eigengewicht, kann aber viel Wasser aufnehmen, hieß es.

Die 4700 Bäume, Sträucher, Hecken und Kletterpflanzen sind ausgewählte Pflanzenarten, die im nordeuropäischen und alpinen Raum beheimatet sind und Frost, Hitze und Sturm in mehr als 50 Meter Höhe aushalten, sagte Sprecher Frank Schulze.

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"Ein englischer Garten würde nicht zu St. Pauli passen. Also wird es hier auf dem Bunkerdach natürlich und urwüchsig aussehen, ein wenig wild, ein bisschen zerzaust." Zu den Pflanzen zählen Obstbäume, Strauch-Waldkiefern, Felsenbirnen, Zoeschner Ahorn, Lorbeer-Kirsche, Stechpalme, Feldahorn, Efeu und Rosenstöcke.

Die größeren Gehölze werden zusätzlich unterirdisch verankert, um sie gegen Windstoß zu sichern.

So soll der Stadtgarten in dem ehemaligen Hochbunker einmal aussehen.
So soll der Stadtgarten in dem ehemaligen Hochbunker einmal aussehen.  © Planungsbüro Bunker/dpa

Bepflanzung soll 2023 abgeschlossen sein

Der erste Baum wird mit einem Kran auf das Dach gehoben.
Der erste Baum wird mit einem Kran auf das Dach gehoben.  © Marcus Brandt/dpa

Ein nachhaltiges Be- und Entwässerungskonzept soll die Regenwassermengen, die normalerweise dem öffentlichen Siel zufließen würden, um gut 75 Prozent reduzieren. Das Projekt werde wissenschaftlich begleitet, um die Effekte der Begrünung belegen zu können. Dafür haben die Experten der TU Berlin im gesamten Bunker rund 80 Sensoren installiert, hieß es.

Wenn die Witterung mitspielt, soll die Bepflanzung bis Anfang 2023 abgeschlossen sein. Ein bepflanzter Bergpfad führt dann an den Außenseiten des Bunkers nach oben. Er endet in 58 Meter Höhe auf dem öffentlichen Dachgarten.

In dem Bunker entsteht Platz für ein Hotel und eine Halle für bis zu 2200 Besucher. Zudem sollen Räume für Kultur sowie eine Bar und ein Restaurant unterkommen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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