Nach Polizei-Einsatz bei Hamburg-Derby: Anzeige gegen Beamten gestellt

Hamburg - Der umstrittene Polizei-Einsatz beim Hamburger Stadt-Derby der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV ist weiter in der Diskussion.

Polizeikräfte sichern nach dem Spiel das Millerntor-Stadion in Hamburg.
Polizeikräfte sichern nach dem Spiel das Millerntor-Stadion in Hamburg.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Bei den Ermittlungsbehörden sei eine Anzeige eingegangen und ein Strafverfahren eröffnet worden, sagte Polizei-Sprecher Thilo Marxsen am Sonntag und bestätigte entsprechende Medienberichte.

"Wie in solchen Fällen üblich führt nun das Dezernat Interne Ermittlungen, das direkt bei der Staatsanwaltschaft und nicht bei der Polizei angegliedert ist, die Ermittlungen", sagte Marxsen.

Bei dem gesamten Einsatz seien 47 Personen in Gewahrsam genommen. Sie seien nach dem Spiel wieder entlassen worden, sagte der Sprecher. Am Freitagabend hatte die Polizei bereits mitgeteilt, dass fünf Polizisten verletzt worden seien. Insgesamt waren den Angaben zufolge 1445 Polizisten im Einsatz gewesen.

Hamburg: Direkt vor dem russischen Konsulat! Hamburg hat plötzlich eine Nawalnystraße
Hamburg Direkt vor dem russischen Konsulat! Hamburg hat plötzlich eine Nawalnystraße

Die Hamburger Polizei wurde unterstützt von Beamten der Bundespolizei sowie den Landespolizeien aus Brandenburg, Bremen/Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Vor allem ein auf Twitter kursierendes Video hatte für Aufsehen gesorgt.

Dieses Video des Polizeieinsatzes sorgte für Diskussionen

Es zeigt ein massives Vorgehen gegen Fans des FC St. Pauli. Unter anderen ist ein Beamter zu sehen, der auf einen am Boden liegenden Mann einschlägt, während ein anderer dessen Beine fixiert. "Das ist ein Beamter der Bundespolizei gewesen. Das wird nun auch auf Recht- und Verhältnismäßigkeit geprüft", sagte der Sprecher.

Zu dem am Boden liegenden Mann lägen keine Erkenntnisse vor. Die Szene sei auch Teil der intensiven Nachbereitung des Einsatzes. "Aber auch das ist üblich, dass solche Einsätze nachbereitet werden", sagte Marxsen.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

Mehr zum Thema Hamburg: