Klimaschutz in Hamburg: Das hat die Stadt bisher erreicht

Hamburg - Wie steht es um den Klimaschutz in Hamburg? Das hat Umweltsenator Jens Kerstan (56, Grüne) jetzt vorgestellt.

Umweltsenator Jens Kerstan (56, Grüne) sieht Hamburg auf einem guten Weg beim Klimaschutz. (Archivbild)
Umweltsenator Jens Kerstan (56, Grüne) sieht Hamburg auf einem guten Weg beim Klimaschutz. (Archivbild)  © Jonas Walzberg/dpa

Es war der erste Bericht zur 2019 erfolgten Fortschreibung des Hamburger Klimaplans aus dem Jahr 2015. "Klimaschutz ist und bleibt die herausragende politische und gesellschaftliche Aufgabe, der wir uns auch in Krisenzeiten wie diesen mit aller Kraft stellen müssen", sagte Kerstan am Dienstag bei der Vorstellung für die Presse. Für die Öffentlichkeit liegt der Zwischenbericht allerdings noch nicht vor.

Bis 2030 soll der Kohlendioxidausstoß in der Hansestadt um 55 Prozent sinken und bis 2050 soll er um 95 Prozent reduziert werden, sieht der Klimaplan vor. Dabei sollen 400 konkrete Maßnahmen helfen. Die Umweltbehörde teilte vorab mit, dass fast 90 Prozent davon inzwischen entweder begonnen, in Vorbereitung oder bereits umgesetzt sind.

Der Kurs stimme laut Regierung. Aktuelle Daten zeigen, dass Hamburg bis zum Jahr 2020 seine Treibhausgasemissionen um 34,7 Prozent senken konnte. "Die CO2-Einsparungen können sich trotz Corona-Effekten sehen lassen", sagte Umweltsenator Kerstan. Von 2017 bis 2020 seien fast drei Millionen Tonnen CO2 eingespart worden.

NABU: Hamburg muss noch schneller mehr reduzieren

Bis spätestens 2030 soll keine Kohle mehr im Heizkraftwerk Tiefstack verfeuert werden.
Bis spätestens 2030 soll keine Kohle mehr im Heizkraftwerk Tiefstack verfeuert werden.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Bereits vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Senat an einer Verschärfung arbeitet. Ganze 70 Prozent CO2 sollten bis 2030 eingespart werden. Damit ist die Naturschutzorganisationen NABU unzufrieden. "Niedrige Ziele sind leicht einzuhalten", sagte Malte Siegert, Hamburgs NABU-Vorsitzender.

Für die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels der Pariser Klimakonferenz müsse Hamburg sein Reduktionsziel bis 2030 auf 85 Prozent erhöhen. "Die Erderwärmung ist tragische Realität, deren Konsequenzen noch weitaus schlimmer werden, als Sommerwetter im Herbst."

Zentrale Punkte bei der anstehenden Fortschreibung des Klimaplans sollen laut Umweltsenator die energetische Sanierung des Gebäudebestandes und eine klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden ohne Fernwärmeanschluss werden. Außerdem sollen der öffentliche Nahverkehr sowie Fahrrad und Fußgänger gestärkt werden.

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Kerstan verspricht: "Wirksamer Klimaschutz verlangt uns allen etwas ab, wir werden dabei auf eine gerechte und sozial ausgewogene Verteilung der Lasten achten." Ab Januar soll es eine öffentliche Beteiligung für den neuen Klimaplan und den Gesetzentwurf geben. Bis zum Sommer soll dann alles stehen.

Titelfoto: Montage: Daniel Bockwoldt/dpa, Jonas Walzberg/dpa

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