Senat verbietet Kauf von Haustieren auf Hamburger Fischmarkt

Hamburg - Künftig sollen auf dem Hamburger Fischmarkt keine lebendigen Tiere beziehungsweise Haustiere mehr zum Kauf angeboten werden. Dies habe der Hamburger Senat jetzt angekündigt.

Besucher gehen am Morgen über den Hamburger Fischmarkt an der Elbe. Haustiere werden dort bald nicht mehr feilgeboten.
Besucher gehen am Morgen über den Hamburger Fischmarkt an der Elbe. Haustiere werden dort bald nicht mehr feilgeboten.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Damit folge der Senat einem Ersuchen der rot-grünen Regierungsfraktionen, die sich im April 2021 mit einem gemeinsamen Antrag für ein Verkaufsverbot von lebenden Tieren auf Märkten und für mehr Tierschutz eingesetzt haben, heißt es in einer Mitteilung der Grünen-Fraktion Hamburg.

Die Marktordnung werde entsprechend angepasst, so Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (65) in einem Antwortschreiben. Ausgenommen seien aquatische Tiere, die zum Lebensmittelverzehr bestimmt sind. Der Bezug wurde aufgenommen, um auch Koi-Fische vor impulsiven Käufen zu schützen, heißt es weiter.

Die Beschränkung des Verbots ließe sich damit begründen, "dass (der Fischmarkt) durch den Eventcharakter und den Veranstaltungszeitraum im Gegensatz zu anderen Wochenmärkten zu eher alkoholisierten potenziellen Spontankäufen anlockt".

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Lisa Maria Otte (40), tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion Hamburg: "Das Verbot des Haustierverkaufs auf dem Fischmarkt ist ein wichtiger Schritt für mehr Tierschutz in Hamburg." Spontane Haustierkäufe hätten zu vielen Aussetzungen und Abgaben beim Tierheim geführt, so Otte weiter.

"Mein Ziel ist es, dass kein Tier verkauft wird ohne Beratung darüber, welche Bedürfnisse es hat. Das ist in all dem Trubel, der die Verkaufssituation auf dem Markt prägt, schwierig möglich. Das Verkaufsverbot ist damit auch ein Signal, dass Hamburg im Umgang mit Tieren sensibler wird."

Senat kündigt Verbot im vierten Quartal an

Auch Sarah Timmann (25), tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Hamburg, weiß: "Vor allem nach Partynächten besteht (...) die Gefahr unüberlegter Tierkäufe - nicht selten mit schlimmen Folgen für die Tiere. Eine Anpassung war deshalb überfällig und ich bin sehr froh, dass der Senat unserem Antrag gefolgt ist."

Die stressige Atmosphäre eines Marktes sei keine Umgebung für lebendige Tiere.

Die Änderung der bestehenden Verordnung für Wochenmärkte, Volksfeste und Jahrmärkte werde voraussichtlich im 4. Quartal erfolgen, teilte der Senat mit.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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