Sandsäcke und Hochleistungspumpen: Der Hamburger Süden kämpft gegen das Wasser
Hamburg - Wetter-Chaos in Hamburg: Es gab einfach zu viel Regen und Wind in diesem Monat. Im Bezirk Bergedorf drohen deswegen Überschwemmungen.

Dazu könnte es in unmittelbarer Ufernähe in tiefer liegenden Bereichen von Gose-Elbe und Dove-Elbe kommen, warnt das Bezirksamt Bergedorf.
Das Wasser dürfte sich dann seinen Weg in ungesicherte Kellerräume und Tiefgaragen suchen.
Daher rät das Bezirksamt, niedrig liegende Gebäudeöffnungen zu verschließen oder Keller zu räumen. Die Warnung gilt bis Montag, 22 Uhr.
Seit Donnerstag steigt der Wasserpegel in der Dove-Elbe stark an, mehrere Stürme in Folge und Sturmfluten verhinderten, dass das Wasser über die Elbe in Richtung Nordsee abfließen konnte. Und starker Regen brachte reichlich Nachschub.
Derzeit gilt laut Warndienst Binnenhochwasser des Landesbetriebs für Straßen, Brücken und Gewässer, für die Dove-Elbe, den Schleusengraben und die Bille eine hohe Warnstufe.
Das Wasser steht an vielen Stellen gefährlich nah am Ufer oder hat bereits Wege überflutet.
Am Sonntag wurde daher das Technische Hilfswerk (THW) alarmiert.
THW pumpt gegen steigenden Pegel an

Die Spezialisten bauten drei leistungsfähige Pumpen an der Tatenberger Schleuse auf. Damit wird Wasser aus der Dove-Elbe in die Norderelbe gepumpt.
Jede Pumpe kann etwa 20.000 Liter pro Minute fördern. Ob das ausreicht, ist fraglich. Vor Ort sagte ein Einsatzleiter, eine Überflutung könne wohl nicht verhindert werden, immerhin Schäden begrenzt werden. Wegen des erneut kräftigen Regens sind neue Wassermassen in der Bille aus dem Sachsenwald unterwegs nach Hamburg.
Die Tatenberger Schleuse selbst konnte nicht geöffnet werden, dazu steht das Wasser der Elbe zu hoch. Eine Öffnung würde keinerlei Entlastung bringen.
Sandsäcke gegen Wassermassen

Bereits in der Nacht rückten Feuerwehr und THW in den Stadtteil Curslack aus, um Sandsäcke zu verlegen. Damit sollten Wohnhäuser an der Dove-Elbe vor den Wassermassen geschützt werden.
Nach Eintreten einer weiteren Sturmflut am Montagmorgen ist jetzt die Hoffnung, dass das Wasser endlich abläuft und Ruhe einkehrt.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa