So wird der Holocaust-Gedenktag in Hamburg begangen
Hamburg - Auf den Tag genau vor 78 Jahren befreiten die Soldaten der Roten Armee das Vernichtungslager Auschwitz. Seit 1996 wird am 27. Januar den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Auch in Hamburg.
Zahlreiche Gedenkgottesdienste und andere Veranstaltungen erinnern heute an die Befreiung des größten Vernichtungslagers der Nationalsozialismus durch die Sowjetarmee im Januar 1945. Alleine in Auschwitz-Birkenau fanden über eine Million Menschen jüdischen Glaubens den Tod.
Auch in Hamburg hat es mit dem KZ Neuengamme im Südosten der Hansestadt ein Konzentrationslager gegeben, mit Außenstellen unter anderem in den Stadtteilen Hammerbrook, Fuhlsbüttel, Veddel, Wandsbek und Sasel.
Traditionell am Holocaust-Gedenktag wird in Hamburg der "Bertini-Preis - Für junge Menschen mit Zivilcourage" vergeben. In diesem Jahr bereits zum 25. Mal. Vier Schüler-Projekte bekamen ihn.
Der Preis zeichnet "Einzelpersonen, Gruppen oder Schulklasse für couragiertes Eintreten gegen Unrecht, Ausgrenzung oder Gewalt von Menschen gegen Menschen in dieser Stadt aus", wie es auf der zu dem Preis gehörenden Website heißt.
Benannt ist der Preis nach dem Werk "Die Bertinis" des Hamburger Journalisten, Schriftstellers und Publizisten Ralph Giordano (†91) der sich in seinen Werken häufig mit dem Holocaust und seinen Folgen auseinandersetzte.
Holocaust-Gedenktag Hamburg: Schüler lesen in St. Nikolai
Am Mahnmal der Hauptkirche St. Nikolai lesen Lehrer und Schüler des Helene-Lange-Gymnasiums aus Konferenz-Protokollen ihrer Schule aus der Nazi-Zeit. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.
Holocaust Gedenktag Hamburg: Ausstellung "Der Tod ist ständig unter uns"
Bereits seit dem 13. Januar und noch bis zum 8. Februar 2023 ist im Foyer des Hamburger Rathauses die Ausstellung "Der Tod ist ständig unter uns" zu sehen. Gegenstand ist die Deportation nach Riga und der Holocaust im von den Nazis besetzten Lettland. Der Eintritt ist frei, die Ausstellung Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 19 Uhr und am Wochenende von 10 bis 19 Uhr zugänglich. Es gibt auch einen Katalog zu erwerben und ein ausführliches Begleitprogramm.
Titelfoto: Marcus Brandt/dpa