Tierschützer: "Katzenkinder sind gefährlichem Hund total ausgeliefert"

Hamburg - Der Hamburger Tierschutzverein fordert seit Langem die Abschaffung der Rasselisten. Dabei soll nun ein Video helfen.

Molly interessiert sich für die beiden Kätzchen.
Molly interessiert sich für die beiden Kätzchen.  © Screenshot/Facebook/HamburgerTierschutzverein

In dem kurzen Film sind zwei Kätzchen und ein Pitbull auf einem Hundebett zu sehen. Der Hund namens Molly leckt und stupst die kleinen Katzen spielerisch an. Die hüpfen schließlich aus dem Bild. 13 Sekunden dauert die süße Szene insgesamt.

Völlig irritierend sind die Sätze, die die Tierschützer dazu geschrieben haben. "Diese beiden Katzenkinder sind dem unwiderlegbar gefährlichen, großmäuligen Pitbull total ausgeliefert", heißt es dazu auf Facebook. Hä, was soll das denn?

Pure Ironie. Die Botschaft: Der behördlich als gefährlich eingestufte Hund ist harmlos, süß und verspielt. "Wenn Ihr Euch anschaut, was passiert, versteht Ihr bestimmt unsere Haltung zum Hamburgischen Hundegesetz."

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Der Tierschutzverein hat eine klare Forderung: Die Rasseliste muss abgeschafft werden. "Hunde sollen in Hamburg nicht aufgrund ihrer Rasse, sondern aufgrund ihres Verhaltens beurteilt werden", heißt es darin. Das sei in den Nachbarbundesländern Schleswig-Holstein oder Niedersachsen längst der Fall.

In einem weiteren Video zeigt auch Listenhund Luis, wie lieb er mit einer kleinen Katze umgeht.

"Gefährliche" Hunde reagieren auf Kätzchen

Diese Hunderassen gelten in Hamburg als gefährlich

Gefährliche Hunde dürfen in der Öffentlichkeit nur mit Maulkorb raus. (Symbolbild)
Gefährliche Hunde dürfen in der Öffentlichkeit nur mit Maulkorb raus. (Symbolbild)  © picture alliance / Marcus Brandt/dpa

Das Hamburger Hundegesetz stuft zahlreiche Rassen als gefährlich ein. Das trifft immer auf American Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie Mischlinge mit diesen Rassen zu. Für sie ist kein Wesenstest und damit eine Freistellung möglich.

Anders bei Hunde der Rassen Bullmastiff, Dogo Argentino, Dogue de Bordeaux, Fila Brasileiro, Kangal, Kaukasischer Owtscharka, Mastiff, Mastin Español, Mastino Napoletano, Rottweiler, Tosa Inu und deren Mischlinge. Die gelten zwar auch als gefährlich, ein Wesenstest ist aber möglich.

Grundsätzlich ist das Halten dieser Rassen in Hamburg verboten. Mit einer Erlaubnis von der Behörde ist das aber möglich. Daraus ergeben sich zahlreiche Pflichten wie Maulkorb, reißfeste Leine und Halsband oder Brustgeschirr beim Gassigehen.

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Die Stadt geht davon aus, dass diese Tiere eine gesteigerte Aggressivität oder Gefährlichkeit gegenüber Menschen oder Tieren besitzen. Zum Schutz vor möglichen Angriffen werden ihren Haltern strenge Regeln auferlegt.

Titelfoto: Screenshot/Facebook/HamburgerTierschutzverein

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