Trifft der Schneesturm Hamburg? So wird das Wetter am Wochenende
Hamburg - Kommt es nun dicke oder nicht? Seit Tagen wird über extreme Schneemengen und einen drohenden Katastrophenwinter in Hamburg und Schleswig-Holstein spekuliert. Nun gibt es eine neue Wetter-Vorhersage.

Die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst (DWD) haben alles durchgerechnet und gehen davon aus, dass es die hohen Schneefälle am Wochenende voraussichtlich deutlich weiter im Süden geben wird.
Nach DWD-Angaben wird der Schwerpunkt im südlichen Niedersachsen liegen. Von Samstag bis Sonntagabend können dort 25 bis 40 Zentimeter Schnee fallen.
Tags zuvor hielten andere Wettermodelle noch bis zu 60 Zentimeter auch in Hamburg für möglich. Ganz Norddeutschland würde demnach ein Katastrophenwinter wie 1978/79 drohen, als sich Schneeverwehungen meterhoch auftürmten, der Strom teilweise ausfiel und mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Die Bundeswehr setzte sogar Panzer zur Hilfe ein.
Doch so schlimm wird es nun wohl nicht werden. In Hamburg werden nur 5 bis 20 Zentimeter erwartet, sagte DWD-Sprecher Frank Kahl auf TAG24-Anfrage.
"Da dazu ein spürbarer Ostwind der Stärke 7 bis 8 weht, kann es Schneeverwehungen geben."
So entwickelt sich laut Kachelmannwetter der Schneefall
Polarluft bestimmt das Wetter im Norden

Das kann auf Straßen und Schienen zur Gefahr werden. Der Winterdienst der Autobahnmeistereien bereitet sich darauf vor, heißt es dazu von der zuständigen Autobahn-Gesellschaft. Gleiches meldet die Stadtreinigung Hamburg.
Die Deutsche Bahn weist vorsorglich darauf hin, dass der Bahnverkehr in der Nordhälfte Deutschlands ab Samstag beeinträchtigt werden kann. Bereits am vorherigen Wochenende führten deutlich geringere Schneemengen zu lahmgelegten Strecken. Daher sollten Bahnfahrer auch am Wochenende lieber mit großen Ausfällen - womöglich kompletter Betriebseinstellung - rechnen.
Mit dem Schnee kehrt auch der Frost zurück in den Norden. Hamburg wird am Samstag vermutlich seinen ersten Eistag seit mehr als zwei Jahren erleben. Der Temperaturhöchstwert liegt bei -1 Grad. Nachts kann es bis zu -7 Grad kalt werden.
Hoch "Gisela" über Skandinavien lenkt kalte Polarluft nach Norddeutschland. Deutschland wird durch eine Luftmassengrenze zweigeteilt. Dank Tief "Reinhard" strömt Warmluft in den Süden. In Bayern sind daher auch bis zu 14 Grad möglich.
Die folgenden Tage bleibt es im Norden tagsüber und nachts frostig: Der Schnee bleibt also liegen. Laut DWD-Trend könnte es zum folgenden Wochenende erneut schneien. Das ist der Winter, den wir lange nicht hatten.
Titelfoto: Montage: Lothar Heidmann/dpa, Screenshot/Wetteronline.de